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Basilicata – eine kurze Einführung

2019 war es soweit. Die Grotten Materas, die in den Fels gehauenen Kapellen und die davor campierenden Souvenirhändler wurden Kulturhauptstadt. Hunderttausende strömten in die Stadt, Matera platzte aus allen Nähten, Höhlen wurden wieder mit Menschen gefüllt, die Zeit zurückgedreht.

Für all jene, die keine Lust auf das Spektakel hatten, gab es allerdings Hoffnung. Denn zum einen war mit dem 1. Januar 2020 der ganze Wahnsinn wieder vorbei und zum anderen konnte man 2019 einfach einen Bogen um die Kulturhauptstadt schlagen und stattdessen die restliche Basilicata erforschen – vom Tyrrhenischen bis zum Ionischen Meer, vom Monte Pollino bis zum Monte Vulture. An Letzterem konnte man dann seine Zelte aufschlagen und sich durch eine Batterie an Weinen trinken, die zunehmend Spaß machen.

AGLIANICO & DER VULTURE

Die Basis für exzellente Weine ist am Monte Vulture seit 130000 Jahren gegeben. Damals brach der Vulkan das letzte Mal aus und versenkte seine ihn umgebende Landschaft unter meterdicken Lavaschichten. Darauf wächst heute mit dem Aglianico eine jener Sorten, die alle Voraussetzungen für exzellente Weine quer durch alle Gewichtsklassen mitbringt. Man kann sie in Zementbottichen zu fruchtbetonten und animierenden Essensbegleitern ausbauen oder ihnen über Jahre in großen Holzfässern die Zeit geben, sich zu strukturierten, eleganten, dichten und saftigen Weinen zu entwickeln, die nebenbei auch noch die Originalität und Eigenwilligkeit ihrer vulkanischen Böden transportiert.

Man kann sie aber auch überreif lesen, mit Hefen füttern, sie durch Konzentratoren jagen und/oder in neue Barriques stecken und damit ein fiktives Publikum bedienen, das vorzugsweise SUV fährt und ohne ein Rindersteak am Tag nicht auskommt – das Problem ist allerdings, das diese Zielgruppe sich schon in Bolgheri bedient und auf die Basilicata und ihre Weine keine Lust hat.

Diese Tatsache haben sich nun einige Winzer eingestanden, die seit Kurzem wieder Weine keltern, die sich mehr an den Traditionen der Gegend und den natürlichen Voraussetzungen des Vulture orientieren, als an den unerschöpflichen Möglichkeiten, die moderne Reberziehungen und Kellertechniken bieten.

Die Rebflächen am Vulture liegen generell zwischen 400 und 600 Metern und fallen meist leicht und nur selten wirklich steil ab. Die Unterschiede zwischen den jeweiligen Aglianico-Versionen können erstaunlich groß ausfallen, je nachdem ob man es mit Weinen zu tun hat, deren Reben in vulkanischen Böden wurzeln (rund um Rionero und Rapolla) oder in von Ton geprägtem Untergrund wachsen (Venosa).

Wie so oft in Italien gehen auch in Vulture die wesentlichen Initiativen für eine Neupositionierung vor allem von kleinen, biologisch arbeitenden Betrieben aus. Viele sind es nicht, doch reichen ja auch ein paar wenige, um zu zeigen, dass es auch anders und besser geht. Camerlengo beispielsweise keltert mit dem „Camerlengo“ und dem „Antelio“ zwei strukturierte, druckvolle und elegante Aglianico, Musto Carmelitano, hat gleich vier Aglianico im Angebot. Grifalcos Aglianico kombiniert Kraft mit Kühle und das zu mehr als fairen Preisen und auch bei Ripanero lotet man die lichte und elegante Seite der Rebsorte aus, ohne ihr dabei die Substanz und Stoffigkeit zu rauben.

Soweit zu Vulture. Über den Rest der Basilicata, zu der auch die DOC Matera (für all jene, die es nicht bis nach Vulture schaffen) hülle ich mich in Schweigen, da ich davon schlichtgesagt keine Ahnung habe.

Winzer, Weine und Rebsorten

Winzer

Musto Carmelitano
Camerlengo
Ripanero
Le Nuvole
Grifalco della Lucania
Podere Lucano


Weine

Musto Carmelitano: Serra del Prete
Musto Carmelitano: Pian del Moro
Camerlengo: Camerlengo
Camerlengo: Accamilla (Malvasia di Rapolla, Santa Sofia)
Grifalco: Aglianico del Vulture „Gricos“
Grifalco: Aglianico del Vulture „Grifalco“
Ripanero: Logos
Ripanero: Physis


Rebsorten

Aglianico
Malvasia di Rapolla
Cinguli
Santa Sofia