Andrea della Casa gehört zu jenen mutigen Winzern, die ihren alten Job an den Nagel gehängt und ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben. Nach Jahren als technischer Zeichner hat sich Andrea nochmals auf die Schulbank gesetzt, Landwirtschaft studiert, um sich danach – gemeinsam mit seiner Partnerin Raffaella Caselli einen Hektar Land an der Peripherie von Castelvetro di Modena zu kaufen.

Bestockt war der Weingarten bereits mit alten Lambrusco Grasparossa Reben, neben die die beiden auch noch Trebbiano Modenese, Trebbiano di Spagna und Occhio di Gatto, autochthone Sorten aus der Region setzten. Zum einen, weil sie von ihrer Qualität überzeugt sind (und wer je die Trebbianoversionen von Vittorio Graziano und Claudio Plessi probiert hat, weiß, dass sie damit nicht falsch liegen), zum anderen, weil sie zu der wachsenden Anzahl von Weinbauern zählen, die Weinbau und die Konservierung und Diversität lokaler Sorten auch als Kulturauftrag verstehen.

Wer mit einer solcher Haltung Reben pflanzt bzw. rekultiviert, arbeitet für gewöhnlich auch im Weingarten nachhaltig und folglich wundert es nicht, dass Andrea und Raffaela von Anfang ihre kleine Rebfläche biologisch bewirtschafteten. Auch beim Ertrag setzen die beiden auf Mengen, die ihnen die Möglichkeit geben, hohe Qualitäten zu produzieren. Statt mit den industrieüblichen 15000 Kilo am Hektar begnügt man sich mit 4000-5000. Und das schmeckt man.

Ihre Frizzante vergären sie in zwei Gärschritten, wobei der erste in Zementzisternen und der zweite in der Flasche stattfindet – auf das Degorgieren verzichten die beiden genauso wie aufs Filtern, geschwefelt wird mit 5 mg Sulfit auf den Liter.

Dem Regelwerk von vinnatur verpflichtet.

Rondinina: Rosato Frizzante aus 100% Lambrusco-Grasparossa. Geradlinig, erdig, rote Beeren. Hat eine lebhafte Säure und einen vitalen Abgang.

Cenerino: 100% Grasparossa. Hat nach sechs Tagen auf den Schalen ausreichend Gerbstoff, um dem Wein Struktur, Charakter und Richtung zu geben und außerdem noch einen fleischigen Unterton, der bestens zur dunklen Frucht passt. Hat eine Menge Potenzial.

Aus den beiden Trebbianosorten sollte es demnächst den ersten Wein geben.