Unter den italienischen Winzern gibt es einige ehemalige Musiker. Alfonso Soranzo spielte französisches Horn, bevor er sein großartiges Weingut Monteforche gründete. Paolo Brunello war wiederum ein exzellenter Cellist, ehe er sich am Fuße des Monte Cecilia in den Colli Euganei mit Reben zu beschäftigen begann. 

Pietro Bandini alias Quinzan fällt hier insofern aus der Reihe, da er zwar hauptberuflich Landwirt ist, parallel dazu jedoch weiterhin sehr schönen und recht eindrücklichen romagnolischen Folk komponiert und performt.

Das Weingut an der Peripherie von Faenza, umfasst insgesamt 18 Hektar. Wobei Weinbau zwar oberste Priorität hat, es daneben aber auch Oliven, Pfirsiche, Kakis, Zwetschken und Marillen gibt. Im Stall und rund um das Weingut rennen Hühner und Enten durch die Gegend, selbstgemachter Honig erweitert zudem das Sortiment.

Gekauft wurde die Landwirtschaft 1947 von Romeo d’Quinzan, Pietros Großvater. 2000 stellte die Familie sie auf biologische Bewirtschaftung um, 2004 begann man mit dem Flaschenverkauf. Verwendet werden dafür ausnahmslos autochthone Rebsorten und Merlot. Besonders rar und nur in der Gegend um Faenza anzutreffen ist Centesemino, eine rote Rebsorte, die erst in den 1940er Jahren wiederentdeckt wurde und heute ein kleine Renaissance feiert.

Die Weine werden nach Naturweinprinzipien vinifiziert. Sie haben Energie und Trinkfluss, sind direkt und unkompliziert, einladend und sympathisch.

Lom a Merz: Im Stahltank ausgebauter Sangiovese. Duftig, floral, dunkelwürzig, Kirschen. Ein langer ruhiger Fluss. Exzellenter Essensbegleiter. (ca. € 9)

Romeo: Centesemino. Stammt aus Weingärten am Fuße des Apennins. Im Stahltank ausgebaut. Süße Gewürze, Pfeffer, Zwetschken. Mürb und angenehm. Weiche Textur. Lang und sehr gut. (ca. € 11)

Zavaj: Jeweils 50% Sangiovese und Merlot. Im Stahltank ausgebaut. Fleischig und saftig. Mit mehr Zug als die beiden anderen Weine. Dunkelfruchtig und würzig. (ca. € 8)