Carlo Noro
Carlo Noro ist einer der großen Namen in der biodynamischen Welt Italiens. Unzählige Bauern und Winzer suchen bei ihm Rat, besuchen seine Kurse und greifen auf seine Präparate zurück. Ihm zur Seite steht Michele Lorenzetti, seit Jahren einer der gefragtesten Spezialisten biodynamische Vitikultur.
Es lag folglich auf der Hand, dass Carlo, Michele und an vorderster Front die beiden Söhne Carlos, Simone und Valerio, irgendwann selbst beginnen würden, Weingärten zu bewirtschaften und Weine zu vinifizieren – auch deswegen, weil sie nur einen Katzensprung von Piglio, dem spannendsten Weinort des Latiums, entfernt zu Hause sind.
2010 starteten sie ihr Projekt mit vier Hektar Rebfläche, von denen knapp drei mit Cesanese – einer der besten roten Sorten Zentralitaliens – und der Rest mit der weißen Rebsorte Passerina di Frusinante bestockt sind: Insgesamt acht Parzellen, die geologisch bisweilen recht unterschiedlich sind, teils auf Kalk und teils auf vulkanischem Gestein basieren. Wie nicht anders zu erwarten, legten sich die vier die Latte hoch. Ziel war es von Anfang an aus perfektem Traubenmaterial, expressive, authentische und terroirgeprägte Weine zu keltern.
Den biodynamischen Ansatz im Weingarten ergänzten sie durch einen minimalinterventionistischen im Keller. Außer einer bescheidenen Dosis Sulfite wird den Weinen nicht hinzugefügt. Die Vergärung geht naturgemäß mit wilden Hefen und ohne irgendwelche Hilfsmittel über die Bühne, es wird weder geschönt noch gefiltert, dafür wird dem Faktor Zeit eine nicht unwesentliche Rolle eingeräumt.
Weine – eine Auswahl
Costafredda: Auf sandigem Terrain gewachsener Passerina di Frusinante. Kurze Mazeration. Über acht Monate im Stahltank und drei weitere Monate in der Flasche ausgebaut. Einladend reife Fruchtaromen, Kräuter. Engmaschig und cremig, dabei frisch und lebendig und von einer klaren Struktur geprägt. Sehr gut.
Foretano: Cesanese von roterdigen Vulkanböden. Über zehn Monate in gebrauchten Tonneaux gereift. Kirschmarmelade, süße Gewürze. Hat für gewöhnlich ein kompaktes Tanningerüst und eine erstaunlich straffe Säure. Fließt geradlinig und stoffig über den Gaumen und verharrt dort lange und nachdrücklich.
Collefurno: Cesanese, diesmal allerdings aus lehmdurchsetzten Weingärten. Gleichfalls über zehn Monate in gebrauchten Tonneaux ausgebaut. Baut auf vielschichtigen Fruchtaromen, zu denen sich auch Blütennoten mischen. Vereint Kraft und Eleganz, Energie und Klarheit. Macht zum Gaumen hin Druck, bleibt dabei aber stets ausgewogen und mürb. Sehr gut.
Kontakt
Simone und Valerio Noro
Adresse: Via Valle Fredda 31, Labico
Telefon: 347 3062537
E-mail: biodinamicanoro@gmail.com
Webseite: biodinamicanoro.net
Rebsorten: Passerina di Frusinante, Malvasia Puntinata; Cesanese
Rebfläche: 4 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biodynamisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein
Bezugsquellen:
Ab Hof: ja, nach Voranmeldung
Aus Italien online: tannico
AT/DE/CH: –