Damiano Ciolli
Olevano Romano ist einer jener Orte, auf die man in Italien häufig und gere trifft. Er wurde über Jahrhunderte hinweg spektakulär in einen Hang gebaut und besteht aus einer Ansammlung handgemauerter Gebäude, die sich in einem labyrinthischen Straßengewirr den Hügel hinaufzieht. Stadtplanung sieht definitiv anders aus. Die Peripherie von Olevano Romano gehört dem Wein, eine gleichnamige DOC unterstreicht dessen lange Tradition in der Region. Damiano Ciolli kultiviert dort Cesanese auf vulkanisch geprägten Böden. Vor ihm war es sein Vater Costantino und davor sein Großvater Tito.
Cesanese – eine der größeren Erfolgsgeschichten der jüngeren italienischen Weingeschichte. Damiano hat damit sechs Hektar vollgepflanzt, die allesamt biologisch bewirtschaftet werden. Seit 2001 liefert er die Trauben nicht mehr an die Genossenschaft ab, sondern vinifiziert selbst.
Die Bedingungen scheinen perfekt und das obwohl die Sorte nicht leicht zufriedenzustellen ist. Cesanese hat es zum einen gerne kühl gleichzeitig aber auch Schwierigkeiten auszureifen, stellt also gewisse Ansprüche an ihren Ort. Damianos Weingärten liegen auf 450 Metern, hoch genug, um in der Nacht entsprechend abzukühlen. Die Thermik des angrenzenden Apennins sorgt zudem für einen Frischefaktor, der wiederum durch die südseitige Lage der Weingärten relativiert wird. Erzogen wird anders als sonst oft in Olevano Romano nicht im klassischen Tendone-System der Region (eine Art Pergola) sondern in einem doppelten Cordon, was mehr Licht garantiert und die Böden leichter erwärmt.
Im Keller setzt Ciolli auf eine natürliche Vergärung mit wilden Hefen in Zement. Für den Ausbau seiner Basis (dem brillanten Silene) verwendet er gleichfalls Zement, für die Riserva hingegen Holz. Beide Weine werden weder geschönt noch gefiltert.
ps: Seit Kurzem vinifiziert Damiano auch einen Weißwein aus Trebbian Verde und Ottonese.
Weine – eine Auswahl
Damiano keltert zwei unterschiedliche Versionen, Silene & Cirsium, benannt nach zwei im südlichen Latium beheimateten Pflanzen.
Silene ist die Basis. Spontan vergoren wird er über ein Jahr in Zement ausgebaut, unfiltriert abgefüllt und dann noch für weitere sechs Monate in der Flasche gelagert. Die Struktur erinnert frappant an kühle und puristische Pinot Noirs, die Aromen wiederum setzen sich aus einer Mischung aus Kräutern und Beeren zusammen und alles in allem macht das viel mehr als nur Spaß.
Der Cirsium ist potenter, kraftvoller und dichter aber – zumindest meiner Ansicht nach – nicht unbedingt besser. Die Trauben stammen aus einem von Nonno Tito 1953 gepflanzten Weingarten. Ausgebaut wird über 18 Monate in Barriques. Nach der Füllung geht es noch für ein paar Jahre in den Keller.
Kontakt
Damiano Ciolli
Adresse: Via del Corso, Olevano Romani
Telefon: 39 06 9563334
Webseite: www.damianociolli.it
Rebsorten: Cesanese
Rebfläche: 6 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein
Bezugsquellen:
Ab Hof: ja, nach Voranmeldung
Aus Italien online: callmewine
AT/DE/CH: –