Podere Orto

Simona de Vecchis und Giuliano Salesi pflanzten 2007 ihre ersten Rebstöcke in die Erde der Alta Tuscia, einen umwerfend schönen Landstrich, der sich über das Grenzgebiet zwischen Lazio, der Toskana und Umbrien erstreckt.

Davor betrieben die beiden in Rom ein Übersetzungsbüro, doch irgendwann hatten sie von der Stadt, dem Verkehr, den Touristen, dem Lärm und was es sonst noch alles gegen Rom gibt die Schnauze voll und zogen hinauf an die Grenze zur Toskana (ein paar Jahre früher als die beiden, schlugen Gian Marco Antonuzzi und Clementine Bouveron vom heute zu Kultstatus gekommenen Weingut Le Coste fast denselben Weg ein – sie zogen von Rom nach Gradoli und begannen dort Weine zu keltern, die in ihrer radikal interventionsfreien Herangehensweise neue Maßstäbe für die Region setzten, an denen sich auch Simona und Giuliano orientieren).

Auf 600 Metern liegt ihr neues Domizil, die Podere Orto die bis ins 18. Jahrhundert hinein als Rinderfarm für das nahegelegene Castello di Trevinano fungierte und von den beiden über Jahre hinweg restauriert wurde. Hinter dem Haus, auf einem leicht abfallenden Hang, stehen heute allerdings keine Kühe mehr rum, sondern Reben, um genauer zu sein, Moscato Bianco, Procanico, Verdello,  Greco, Grechetto, Romanesco, Malvasia, Roscetto, Sangiovese und Ciliegiolo, Klassiker der Region, allesamt in Alberello erzogen. Ein Teil des Hanges exponiert sich nach Norden, was sich definitiv positiv auf den Trinkfluss der Weißweine auswirkt, der andere Teil mit den roten Sorten schaut nach Süden. Die Böden basieren auf Quarz. Gewirtschaftet wird biologisch und hauptsächlich per Hand. Der Moscato und die roten Sorten werden separat gelesen, die übrigen 6 weißen Sorten dagegen liefern die Basis für einen Gemischten Satz.

Zum Weingut gehört auch ein kleines Bed & Breakfast und wenn man den Bildern und den Erzählungen von Simona glauben darf, lohnt es sich allemal dort abzusteigen, um ein paar Tage die Gegend und die Weine zu erkunden.

Weine – eine Auswahl

Man keltert eine Handvoll Weine, wobei die Prinzipien grundsätzlich ähnlich sind. Die Trauben der beiden Weißweine werden im  Keller nochmals durchselektiert und danach abgepresst. Die Gärung startet spontan, Temperaturkontrolle gibt es keine. Der biologische Säureabbau findet meist im Frühjahr statt, danach bleibt der Wein noch ein paar Monate auf der Hefe, ehe sowohl der reinsortige Moscato wie auch die weiße Cuvée nach ca. 1 Jahr unfiltriert gefüllt werden.

Vergoren und ausgebaut wird in Stahl, wobei vor allem der Moscato schwer beeindruckt. Die Aromen sind filigran und ehe von Kräutern als von tiefer Frucht geprägt, die Struktur ist glasklar, druckvoll, saftig, der Stil puristisch und streng.

Anders als beim Moscato, dominiert beim Rosso die Frucht: rote Beeren & Kirschen, die aber sukzessive von Pfeffer und Blütenaromen aufgepeppt werden. Der Wein ist geradlinig, dicht, saftig, lebendig und spiegelt die Höhe und Topographie der Alta Tuscia wieder.

Kontakt

Simona de Vecchis & Giuliano Salesi
Adresse: Strada Provinciale 51, 01021 Trevinano
Tel: +39 335 8335950 (Simona)
Tel: +39 0763 476091
Email: mail@podereorto.com
www.podereorto.com


Jahresproduktion: 3000-5000 Flaschen
Rebsorten: Moscato, Procanico, Verdello, Greco, Grecchetto, Roscetto, Malvasia, Romanesco, Sangiovese, Greghetto Rosso, Ciliegiolo
Rebfläche: 1 ha
Manuelle Lese: ja
Dünger: Kompost
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biodynamisch zertifiziert: ja
Direktverkauf: ja
Wohnmöglichkeit: ja


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: decanto.it

AT/DE/CH: –