Ribelà

Ribelà ist ein junges Projekt in einer steinalten Weinregion. Ins Leben gerufen wurde es von Chiara Bianchi und Daniele Presutti in Monte Porzio Catone an der Peripherie von Rom, innerhalb des wunderschönen Parco dei Castelli Romani.

Ribelà liegt damit innerhalb der berühmt-berüchtigten Frascati-Zone. Ihre Weine haben allerdings mit dem, was hier sonst so produziert wird, wenig zu tun. Wobei den beiden durchaus an der Geschichte ihrer Region liegt, doch wollen sie diese verständlicherweise neu deuten und nicht so, wie das über die vergangenen Jahrzehnte von nahezu allen Frascati-Produzenten getan wurde. 

In wenigen Worten bedeutet das: Biodynamischer statt hyperkonventioneller Weinbau, Biodiversität statt Monokultur, geringe Erträge statt Masse vor Klasse, Individualität statt Uniformität, handwerkliche Vinifikation statt computergesteuerte Industrieproduktion und vieles mehr.

Die Voraussetzungen dafür sind ideal. Das Klima ist maritim, aufgrund der Höhenlage und der unterschiedlichen Expositionen der Weingärten jedoch selten zu warm; die Böden basieren grundsätzlich auf vulkanischem Gestein. Sie sind fruchtbar – müssen folglich kaum gedüngt werden – und gut wasserdurchlässig. 

Essentiell für ausdrucksstarke Weine ist es, den prinzipiell üppigen Traubenbehang einigermaßen in den Griff zu bekommen und den richtigen Lesezeitpunkt zu erwischen. Chiara und Daniele gelingt das fast immer. Mit ihrem für die bewirtschaftete Rebfläche recht breitem Rebsortenspektrum, zu dem neben den traditionell weißen Varietäten der Gegend auch die – früher in der Region weit verbreitete – rote Cesanese gehört, zeigen die beiden, was im Frascati alles möglich wäre, wenn sich der Ehrgeiz nicht darauf reduzieren würde, die Vorstadtbars von Rom und die Discounter der Welt zufriedenzustellen.

Weine – eine Auswahl

Chiara und Daniele orientieren sich im Keller an den Prinzipien der Naturweinbewegung. Für ihre Holzfässer vertrauen sie auf die Handwerkskunst von Alfredo Sannibale aus Albano, dem letzten noch verbliebenen Küfer der Castelli Romani.

Ribelà Bianco: Der paradigmatische Weißwein von Ribelà besteht zu gleichen Teilen aus Malvasia Puntinata, Trebbiano und Bombino Bianco, wurde sofort abgepresst und im Stahltank ausgebaut. Er ist erfrischend, leichtgewichtig und riecht subtil nach Blüten und Äpfel. Er ist mürb und leicht cremig, mit einer bestens eingebundenen nie aggressiven Säure und viel Trinkfluss. Einfach, aber genauso wie man sich Frascati grundsätzlich wünschen würde. (ca. € 15)

Saittole: Gewichtiger und profunder als der Bianco. Besteht größtenteils aus Malvasia Puntinata, ergänzt von Trebbiano. Wird für einige Tage mazeriert und danach teils in Stahl und teils in Holz vinifiziert. Ist druckvoll, saftig und aromatisch. Vereint Substanz mit einer geradlinigen Textur. Sehr gut. (ca. € 25)

Pentima: Ein reinsortiger Malvasia Puntinata, der über einigen Monate mazeriert und in einem Kastanienholzfass ausgebaut wird. Vielschichtig und intensiv. Ist trotz seines langen Schalenkontakt nicht sperrig. Wirkt erstaunlich elegant und animierend. (ca. € 25)

Ferrigno: Cesanese. Leichtgewichtiger und eleganter als die meisten Beispiele aus den beiden Cesanese-Hochburgen Piglio und Olevano Romano. Rotfruchtig, frisch, einladend. Vereint Tiefe mit Trinkfluss. Eine etwas andere aber absolut gelungene Version der großen roten Rebsorte des Latiums. (ca. € 25)

Kontakt

Chiara Bianchi und Daniele Presutti
Adresse: Via San Eusebio 3, Monte Porzio Catone
Telefon: –
E-mail: info@cantinaribela.it
Webseite: cantinaribela.it


Rebsorten: Malvasia, Trebbiano, Bombino Bianco; Cesanese, Sangiovese
Rebfläche: 3 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein
Weitere Produkte: Italian Grape Ale, Olivenöl, Grappa


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: callmewine

AT/DE/CH: Rocket Wine (Berlin); Origin Kiosque (München)