Die Tenuta Ca’Sciampagne produziert zwar stolze fünf Frizzante, ihr Name ist dennoch kein Tribut an die französische Champagne, sondern einfach nur ein Verweis auf den Ort, in dem sich die meisten ihrer Weingärten befinden. 

Sie wurde 2008 gegründet und liegt inmitten sanfter Hügel unweit von Urbino; wen es also in die Stadt Federico di Montefeltros verschlagen sollte – und sie ist mehr als einen Besuch wert – der kann auch ein paar Hügel weiterfahren und sich bei der Ca’ Sciampagne mit einem guten Dutzend unterschiedlicher Weine eindecken (von denen ich leider nur drei kenne). Die Auswahl ist so verblüffend wie interessant, vor allem bezüglich der Rebsorten: in den Weingärten finden sich zwar die üblichen Verdächtigen der Gegend (allen voran Biancame, aus der gleich vier Wein gekeltert sind, aber auch Sangiovese und Albana), hinzu kommen aber auch noch für die Zone ungewöhnlich Sorten wie Aleatico und Alicante und die internationalen Klassiker Chardonnay und Sauvignon Blanc.

Im Weingarten wird seit der ersten Minute biologisch gearbeitet, im Keller folgt man dem Regulativ von vinnatur.

Raphael: Cuvée aus Chardonnay und Sauvignon Blanc. Über drei Wochen in Kontakt mit den Schalen vergoren. Im Stahltank gereift. Ungeschönt und ungefiltert. Kupferfarben. Intensiv aromatisch. Vielschichtig. Gewürznoten, Orangenschalen, Pfirsichnoten. Hat Substanz und dank der langen Zeit auf den Schalen auch ordentlich Gripp.

Raicanuda: Biancame. 14 Tage in Kontakt mit den Schalen. Schlanker und feingliedriger als der Raphael. Floral, traubig, frisch, animierend. Ein Sommerwein mit Substanz.

Bello Ribelle: Biancame, diesmal als Frizzante (Rifermentato) vinifiziert. Dreiwöchiger Schalenkontakt. Ausbau im Stahltank. Zweitgärung in der Flasche. Ziemlich kompromisslos. Hat ordentlich Gerbstoff und zeigt ihn auch. Erdig, leicht geräuchert, Orangen, Trockenfrüchte.