La Cerretta gehört ganz sicher zu den gelungensten und stimmigsten landwirtschaftlichen Projekten der Toskana. Insgesamt 50 Hektar sind hier einer biodynamische Kreislaufwirtschaft gewidmet. Von Getreide über Fleisch, Oliven, Kastanien, Honig, Obst, Gemüse bis zum Wein wird hier eine beeindruckende Anzahl landwirtschaftlicher Produkte hergestellt.

Zudem betreibt man ein Thermenhotel und Restaurant und stellt somit einen nicht unwesentlichen Wirtschaftsfaktor in einer Region dar, die – so schön sie auch sein mag – von immer mehr jungen Menschen verlassen wird.

Wein spielt auf La Cerretta seit 1999 eine Rolle. Damals pflanzten Daniele und Mattia Mazzanti erste Rebstöcke in ein seit Jahrhunderten immer wieder für Weinbau genutztes Terrain. Legte man neben Sangiovese und Vermentino anfangs den Schwerpunkt auf internationale Sorten, kamen im Laufe der Zeit mit Foglia Tonda, Barsaglina und Colorino auch zunehmend lokale Reben hinzu. Daraus keltert man gegenwärtig ein Sextett an Weinen, die allesamt warm und mediterran die Region einfangen. Die auf ein harmonisches Gleichgewicht mit der Natur ausgelegten Prinzipien der Biodynamik finden auch im Keller ihre Fortsetzung, wo grundsätzlich auf Additiva verzichtet und folglich auch nicht mit Reinzuchthefen oder Sulfiten vinifiziert wird.

Jenseits der allesamt mehr als gelungenen und bisweilen ausgezeichneten Weine finden sich im Verkaufsraum von La Cerretta auch erstklassige selbstproduzierte Wurstwaren, Olivenöl, Honig, Käse und vieles mehr.

Solatìo della Cerretta: Der Klassiker des Hauses besteht zu 80% aus Sangiovese, in den zudem aber auch alle anderen roten Rebsorten des Weinguts einfließen. Spontan vergoren und über ein Jahr in großen Holzfässern riecht er nach Kräutern und Brombeeren, ist samtig, geschmeidig und weich.

Matis: Vermentino. Über 5 Monate in Stahl und Holz gereift. Rund, weich und mild. Von Kräuternoten geprägt. 

Spargivento: Eine rote Cuvée aus den drei toskanischen Sorten Foglia Tonda, Barsaglina und Colorino. Über 24 Monate in gebrauchten Barriques ausgebaut. Intensiv, kraftvoll, rustikal. Riecht nach Leder, Zwetschken und Gewürzen. Ist fordernder und kantiger als der Solatìo und macht mehr Druck in Richtung Gaumen.

Stancavizi: Sangiovese wie man ihn vor allem in der Maremma findet. Mit ordentlich Alkohol, einem voluminösen Körper und einer verhältnismäßig zurückhaltenden Säure. Mediterran, warm und substantiell. Gleichfalls in gebrauchten Barriques gereift.