Val delle Corti

Val delle Corti gehört ganz sicher zu den besten Weingütern im Chianti Classico. Ins Leben gerufen wurde es von Giorgio Bianchi, der in den 1970er Jahren Mailand den Rücken kehrte und sich in die damals noch recht unbekannten und wilden Hügel von Radda unweit von Siena aufmachte. Dort wurde er für drei Legislaturperioden Bürgermeister der kleinen Stadt und pflanzte gemeinsam mit seiner Frau Eli erste Weingärten aus.

Die bewirtschaftet nach dem zu frühen Tod von Giorgio seit 1999 sein Sohn Roberto, der seinen Lebensmittelpunkt damals bereits seit Jahren in Deutschland hatte.

Mit einem Studium der Literatur in der Tasche machte er sich gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth auf den Weg zurück und begann das Lebenswerk seiner Eltern weiterzuführen. Auf insgesamt sechs Hektar Rebfläche hegt und pflegt er Sangiovese, Canaiolo und Merlot, wobei Letzterer nicht wie so oft in der Region in den Chianti einfließt, sondern – wesentlich gescheiter – zwar mit Sangiovese vinifiziert, aber mit einem Phantasienamen abgefüllt wird. 

Die Gegend rund um Radda ist seit jeher Weinland. Schon die Etrusker beschäftigten sich hier mit Reben. Das Terrain, in dem Robertos Reben wurzeln, basiert größtenteils auf Mergel und Kalk. Exponiert sind die Weingärten allesamt in Richtung Osten, was im Verbund mit der Höhenlage (rund 450 Meter) teilweise recht lange Vegetationszeiten mit sich bringt, aufgrund der stets wärmer werdenden Bedingungen aber sich definitiv als Vorteil erweisen wird und teilweise schon tut.

Bewirtschaftet werden die Weingärten biologisch mit biodynamischen Anleihen. Im Keller reduzieren sich die Eingriffe auf das Notwendigste. Auf Zusatzstoffe wird abgesehen von ein wenig Schwefel verzichtet, geschönt und gefiltert wird nicht. 

Die Weine sind generell elegant und dynamisch, haben aber auch Tiefe und Substanz. Speziell die beiden Chiantis sind in den besten Jahren große Versprechen für die Zukunft.

Weine – eine Auswahl

Chianti Classico Riserva: Das Opus magnum. Größtenteils aus Sangiovese. Wird im Tonneaux für zwei Wochen vergoren und in gebrauchten Barriques über zwei Jahre gereift. Dunkel, kraftvoll, profund. Mit Druck und Zug in Richtung Gaumen, Länge und Energie und erdigen, mineralischen und floralen Noten. Wer Geduld hat, wird belohnt. Sehr gut. (ca. € 30)

Chianti Classico: Sangiovese und ein wenig Canaiolo. Wandert nach der Gärung gleichfalls ins Holz, allerdings in große gebrauchte Fässer. Wirkt agil, straff und direkt. Mit puristisch-präzisen rotfruchtigen und floralen Aromen. Lebendig, aufgrund der Säure anfangs oft ein wenig fordernd und geradlinig. Gleichfalls ein Wein mit Zukunft. (ca. € 18)

Lo Straniero: Merlot und Sangiovese. Über ein Jahr in Stahltank ausgebaut. Erinnert ein wenig an den gleichfalls exzellenten Démodé von Pruneto. Bei beiden wird Merlot nicht exzessiv extrahiert, sondern die frisch-fruchtige Seite der Rebsorte betont. Im Verbund mit Sangiovese ergibt das einen saftigen, einladenden und animierenden Wein, der Spaß macht und dabei nie banal wirkt. (ca. € 11)

Weitere Weine

Rosé: Großteils Sangiovese. Im Stahltank vergoren (ca. € 10)

Campino: Sangiovese. Erfrischend und leicht. (ca. € 10)

Kontakt

Roberto Bianchi
Adresse: Località La Croce, Radda in Chianti
Telefon: +39 0577 735 628
E-mail: info@valdellecorte.it
Webseite: valdellecorti.it


Rebsorten: Sangiovese, Canaiolo, Merlot
Rebfläche: 6 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: ja


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: callmewine.com

AT/DE/CH: –