Die Weine des Prosecco werden völlig zurecht skeptisch beurteilt, die Gegend allerdings, in der die Trauben dafür wachsen, sollte jeder irgendwann besucht haben. Steile, zerklüftete Hügel gehen da ineinander über und kurvige Straßen darüber sorgen für spektakuläre Ausblicke in ein Meer aus Reben.

Die Familie Tormena, die ihr Weingut 1978 gegründet hat, bewirtschaftet zumindest einen Teil ihrer Weingärten biologisch und ist gerade dabei, auch mit den noch ausstehenden Rebflächen zu konvertieren.

Die Parzellen befinden sich größtenteils in kargen, kalkreichen Steillagen, die Martino Tormena vor einigen Jahren mit alten Gleraselektionen neu bestockt hat. Martino zählt wie Christian Zanatta von Ca’ dei Zago und Vitale Girardi von Malga Ribelle zur jungen Avantgarde des Prosecco, die – wie jede neue Bewegung – schräg beäugt wird; und das obwohl sie mit ihren flaschenvergorenen, nicht degorgierten  („Col fondo“) Versionen eigentlich alte Traditionen neu aufleben lassen.

Die Lese findet ausnahmslos in kleinen Kisten statt, um die Trauben gesund und ohne unerwünschte Oxidation in den Keller zu bringen. Dort findet derzeit ein langsamer Übergang von im Drucktank hergestelltem Frizzante in Richtung flaschenvergorener Weine und von Reinzuchthefen zu wilden Hefen statt. Der exzellente Col fondo weist den Weg, in welche Richtung es in Zukunft gehen soll. 

Mongarda Glera Col Fondo: Größtenteils aus Glera. Spontane Erstgärung in Zement. Mit süßem Most eingeleitete Zweitgärung in der Flasche. Tonic, Salbei, Zitronenschalen. Durchdringend-lebhafte Säure, staubtrocken, vertikal. Straff, frisch und animierend. 

Mongarda Metodo Classico: Größtenteils aus Glera. Spontane Erstgärung in Zement. Zweitgärung in der Flasche. Degorgiert. Ohne Dosage. Ein radikaler Gegenentwurf zum süßlichen Proseccoklischee. Ohne jegliche Restzuckerkonzession. Direkt, fruchtbetont, leicht brotig. Schießt Energie in die Adern. Stahlig, klar und kräuterig am Gaumen.