Colorino wird in manchen Publikationen als Rebsortenfamilie beschrieben, in anderen als eine Rebsorte mit einer Vielzahl an Biotypen.
Die drei wichtigsten sind Colorino di Valdarno, Colorino di Pisa und Colorino di Lucca, womit auch gleich der Ursprung der Rebsorte geklärt ist. Auch der Name braucht weiter kaum Klärungsbedarf: Colorino sollte man sich nicht übers weiße Hemd schütten, da es danach für immer verloren wäre. Und auch die Funktion ist somit geklärt. Colorino überzeugt zwar auch mit rustikalen Aromen (vor allem die Valdarno-Variante), seine wichtigste Aufgabe ist es jedoch, dem eher blassen Sangiovese in diversen Chianti-Variationen (vor allem Rufina und Classico) mit etwas Farbe und ein paar Tanninen zur Seite zu stehen. Dafür reicht meist ein Anteil von 3-10 Prozent und vielmehr ist es auch nie (Canaiolo, meistens im Bund der Dritte steuert Raffinesse, Eleganz und Textur bei).
Der einzige reinsortige Colorino, den ich kenne, stammt von der Azienda Montenidoli in San Gimignano. Der ist stoffig und strukturiert, hat viel dunkle Frucht und kräuterige Aromen und dürfte vermutlich zu den besten seiner Art zählen.