ALBANA

Manche Rebsorten brauchen Jahrzehnte und Jahrhunderte bis sie ihre wahre Bestimmung finden: Die Albana ist eine davon.

Zuerst war sie über Jahrhunderte der trockene Schankwein der Romagna, der tagtägliche Tischwein zu Tortellini, Salami und Porcini. Dann entdeckte man seine Vorzüge als Süßwein, was sich als Aufwertung der Sorte und Region im DOCG-Status niederschlug. 

Vor ein paar Jahren hatten dann ein paar experimentelle Winzer der Romagna die Idee, die Albana erst ein paar Tage zu mazerieren, bevor sie sie abpressten; und siehe da, kaum eine andere Sorte in Italien scheint sich so sehr für eine alternative, orange Version zu eignen wie sie. Die Traubenhäute sind dick und der Gerbstoff gibt in Kombination mit tiefer Frucht dichte und kraftvolle Weine, die zu den besten der Romagna zählen (wo es in der Zwischenzeit einiges zu entdecken gibt).

Sie ergibt sowohl in Stahl, Holzfässern wie auch Amphoren ausgebaut exzellente Weine. Albana reift blendend und verfügt über ein breitgefächertes Aromaspektrum, das sich von mediterranen Kräutern über Akazienhonig bis zu exotischen Früchten spannt.

Eine Auswahl

Nach Jahrhunderten, in denen die Albana vor allem als Süßweintraube bekannt war, zeigen einige Winzer seit Kurzem, dass sich aus ihr auch exzellente (meist maischevergorene) trockene Weine keltern lassen.

Trockene Versionen:

Vigne dei Boschi: Monte Rè (Paolo Babinis Albana gehört ganz sicher zu den Meisterwerken romagnolischer Kelterkunst. Top.)
Vigne di San Lorenzo: Menis (in der Amphore ausgebaut – gleichfalls top)
Paolo Francesconi: Arcaica (über 90 Tage auf den Schalen gereift)
Al di la del Fiume: Friconè (in der Amphore ausgebaut)
Ca‘ dei Quattro Archi: Mezzelune
Ancarani: Albana Santa Lusa
Tre Monti: Albana in Anfora Vitalba
San Biagio Vecchio: SabbiaGialla