Frappato ist eine rote Rebsorte auf Sizilien, die man quasi ausschließlich am südöstlichen Rand zwischen Ragusa und Syrakus findet.
Frappato ist eine tolle Sorte. Das wissen allerdings die wenigsten. Selbst in Italien kennt man sie kaum, da ihr über lange Zeit eine Rolle zugewiesen wurde, die auch Canaiolo im Chianti oder Rondinella im Amarone ausfüllte: Sie spielte die zweite Geige im Cerasuolo di Vittorio, dem einzigen sizilianischen DOCG-Wein und sorgte dort für die Eleganz und Finesse, die Nero d’Avola, ihr dominanter Partner, nur im seltensten Fall zeigte. Dank einiger brillanter reinsortiger Vinifikationen, allen voran von COS, Arianna Occhipinti oder Biscaris steht sie mittlerweile öfter im Mittelpunkt – und auch in vielen Cerasuolo-Interpretationen wurde in den letzten Jahren ihr Anteil erhöht.
Frappato ist seit langem im Südosten Siziliens beheimatet, könnte allerdings aus Kalabrien stammen, wo sie heute nicht mehr anzutreffen ist. Insgesamt sind ihr heute ungefähr 800 Hektar, also weniger als ein Prozent der sizilianischen Rebfläche, gewidmet. Sie mag sandig-kalkige Böden, bleibt selbst bei Hitze und Trockenheit feingliedrig und nuanciert, hat anders als Nero d’Avola eine verhältnismäßig helle Farbe und wirkt gelegentlich wie eine etwas leichtgewichtigere Version des Cannonau/Grenache. Ihre Weine zeichnen sich durch sanfte Tannine, eher niedrige Alkoholgradationen, eine für Sizilien erstaunlich lebendige Säure und rotbeerig-mediterrane Aromen aus.
