RIBOLLA GIALLA

Ribolla Gialla, kurz Ribolla, ist im italienisch-slowenischen Grenzland zu Hause. Ihre wichtigsten Anbauregionen sind der Collio Orientale und der Collio auf friulanischer und Goriska Brda (als Rebula) auf slowenischer Seite.

Die Rebsorte scheint seit Urzeiten hier beheimatet zu sein. Erste Dokumente, die sie erwähnen, stammen aus dem 13. Jahrhundert. Bereits im 14. Jahrhundert scheint sich Ribolla Gialla großer Beliebtheit erfreut zu haben. Nachdem Leopold III. von Habsburg 1382 Triest geerbt hatte, verlangte er angeblich alljährlich ca. 8000 Liter aus ihr gekelterten Wein von der Stadt (Quelle: ribollagialla.org).

Wie dieser damals produziert wurde, ist nicht überliefert. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Rebsorte wie Rotwein auf den Schalen vergoren wurde, ist allerdings groß. Anders als bei den meisten anderen weißen Rebsorten war das Mazerieren ihrer Trauben immer üblich. Aus gutem Grund. Direkt abgepresst ergibt Ribolla Gialla meist dünne, neutrale und eigentlich selten erwähnenswerte Weine (Miani, Marco Sara und I Clivi sind hier drei sehr schöne Ausnahmen), während sich mit etwas Schalenkontakt eine Vielzahl an einladender Aromen (getrocknete Blumen, kandierte Früchte, Muskatnuss, Tabak, Safran, Honig, reife Marillen) im Wein wiederfindet und Gerbstoff und Körper die meist recht forsche Säure ausbalanciert.

Ribolla will generell Hanglagen und karge Böden, die der üppigen Produktion am Rebstock auf natürliche Weise Einhalt gebietet – alte Reben sind diesbezüglich auch kein Nachteil. Im Keller braucht es hingegen fiel Fingerspitzengefühl, um bei der Mazeration die richtige Balance aus Aromaintensität, Gerbstoff und Säure zu finden. Da die meisten Winzer der Gegend ihre Weine seit vielen Jahren mit Maischekontakt vinifizieren, ist die Dichte exzellenter Interpretationen sehr hoch.

Eine Auswahl

Italien Ribolla mazeriert

Franco Terpin: Quinto Quarto Ribolla Gialla (ein schöner Einstieg)
Dario Princic: Ribolla Gialla
Gravner: Ribolla Gialla Anfora
Radikon: Ribolla Gialla
Podversic: Ribolla Gialla Riserva
Ronco Severo: Ribolla Gialla
La Castellada: Ribolla Gialla
Villa Job: Ribolla Gialla

Slowenien Rebula mazeriert

Stekar: Rebula Prilo
Klinec: Rebula
Nando: Rebula (Black Label)
Slavcek: Rebula

Ribolla direkt abgepresst

Miani: Ribolla Gialla Pettarin (brillant, hat aber auch seinen Preis)
I Clivi: RBV Brut Nature
Marco Sara: Ribolla Gialla