Schioppettino ist vielleicht die beste rote Rebsorte des Friauls. Sie ist ausschließlich in den Colli Orientale rund um Cividale zu Hause.

Wie kaum eine andere Region in Italien steht das Friaul für weiße Rebsorten, aus denen ein recht beeindruckendes Spektrum an klassischen Weißweinen, vor allem aber an orangen Weinen fabriziert wird. Rote Rebsorten stehen hier eindeutig in der zweiten Reihe und das obwohl es auch eine Reihe wirklich beeindruckender Beispiele gibt. Eine davon ist Schioppettino. Obwohl vermutlich bereits im 13. Jahrhundert in der Gegend rund um Prepotto und Albana in den Colli Orientali kultiviert, dauerte es bis in die 1970er Jahre bis ihr tatsächlich entsprechende Aufmerksamkeit geschenkt wurde – was tatsächlich verwundert, da sie grundsätzlich das Potenzial für exzellente Weine in sich trägt.

Wie auch immer, die Rebsorte hat seither einen steilen Aufstieg hingelegt und erfreut sich nicht nur lokaler Bewunderer. Sie findet sich auch weiterhin quasi ausschließlich in den Colli Orientale und scheint auch keine andere Terroirs zu akzeptieren. Versuchspflanzungen in anderen Teilen Italiens aber auch in der USA verliefen wenig zufriedenstellend.

Schioppettino treibt spät aus und wird auch spät gelesen – gute, sonnige Lagen sind entscheidend für eine vollständige Ausreifung, während warme Tage und kühle Nächte im Herbst entscheidend für ihre Aromaausprägung sind. Die Rebsorte ergibt für gewöhnlich gehaltvolle Weine, die von ihren besten Interpreten jedoch auch immer eine feinen Eleganz mit auf den Weg bekommen. Zudem gibt es  auch kraftvolle Versionen, vor allem dann, wenn ein Teil der Trauben luftgetrocknet wurde.

Schioppettino verträgt den Ausbau im Holz bestens, wobei Fässer über 500 Liter, denjenigen mit weniger Volumen vorzuziehen sind. Die besten Weine erinnern aromatisch an Johannisbeeren, reife Kirschen und Pfeffer, haben eine hohe Säure, selten fordernde Tannine und reifen blendend.

Vignai da Duline: Schioppettino
Ronco Severo: Schioppettino
Bressan: Schioppettino
Marco Sara: Schioppettino
Stroppolattini: Schioppettino
Villa Job: ‚Gravita‘ Schioppettino