Hintergrund
Aldo Viola kann auch anders – zwar nimmt Syrah auch im Moretto einen nicht unbedeutenden Part ein, teilt sich diesen Status allerdings paritätisch mit Perricone und Nerello mascalese. Letztere ist mittlerweile dank der Erfolgsgeschichte der Ätna-Weine über die Grenzen hinweg bekannt geworden.
Über Perricone dagegen lohnt es sich ein paar Worte zu verlieren, denn eigentlich hat die Sorte alles, was man sich in einem großen Wein wünscht. Bis ins später 19. Jahrhundert gehörten aus ihr gekelterte Weine dann auch zu den beliebtesten Siziliens. Doch dann kam die Reblaus und mit ihr der große Abstieg des Perricone. Die Phylloxera vastatrix schien an den Wurzeln des Perricone besonderes Gefallen zu finden und eliminierte sie nahezu komplett. Auch wenn es vielen anderen Sorten nicht anders erging, geriet Perricone aufgrund ihrer mangelnden Widerstandskraft in Verruf und wurde nur spärlich neu ausgesetzt. Die kleine, gerade eben stattfindende Renaissance verdankt sich nun zum einen dem gesteigerten Interesse an autochthonen Sorten; zum anderen aber auch der Tatsache, dass Perricone – anders als die meisten anderen sizilianischen Rebsorten – fein-aromatische, mittelgewichtige und bestens strukturierte Weine mit elegantem und zupackendem Tannin ergibt. Reinsortige Abfüllungen finden sich leider noch zu selten (ganz fantastisch ist allerdings der Perricone von Francesco Guccione), in Cuvées spielt Perricone allerdings immer öfter eine tragende Rolle.
Im Moretto werden Perricone, Syrah und Nerello mascalese separat gelesen und vergoren. Während Syrah etwas länger auf der Maische bleibt, werden die beiden anderen Rebsorten frühzeitig abgepresst, um die Frische und Lebendigkeit des Weins zu erhalten. Danach wird cuvetiert und während 50% im Stahltank bleibt, wandert die andere Hälfte für ein halbes Jahr in 600 und 800-Liter-Holzfässer. Wie auch die anderen Weine Aldo Violas, ist auch der Moretto weder geschönt noch gefiltert und geschwefelt.
STIL
Unbeschwert, sommerlich, frisch und fruchtbetont und dabei doch tiefgründig und lang. Rote Beeren, Thymian und salzig-mediterrane Noten prägen das Aromaprofil. Die Textur ist saftig und kompakt, Säure und Tannin halten sich die Waage und geben dem Moretto Dynamik, Ausgewogenheit und Energie mit auf den Weg.