Mario Macciocca

Mario Macciocca genießt mit seiner Biographie Alleinstellungsstatus in den Weinbergen Italiens. Er ist ein ehemaliger Student der Philosophie, der irgendwann im Laufe seiner Studienzeit auf Teilchenphysik umgestiegen ist und außerdem über einige Zeit Mitglied der italienischen American Football Nationalmannschaft war.

Seit gut 15 Jahren allerdings ist Mario Winzer. In Piglio, der Hochburg des Cesanese, in einem der spannendsten Weinorte Lazios. Er bearbeitet 4 Hektar Land, das sich seit Generationen im Besitz der Familie Macciocca befindet, dem aber erst durch Mario so richtig auf den Grund gegangen wird. Wein wurde freilich schon davor gekeltert und da auch sein Großvater Giuseppe keine rechte Lust hatte, seine Böden mit Pestiziden zu drangsalieren, arbeitet Mario seit jeher auf biologisch kultiviertem Grund und Boden – heute allerdings zertifiziert.

Drei der vier Hektar gehören dem Cesanese, der im Schlagschatten des Monte Scalambra optimale Bedingungen vorfindet. Zum einen schützen die Hügel vor allzu kalten, aus dem Apennin herabwehenden Winden, zum anderen bieten sie ein geologisches Fundament, das zum einen auf Kalk, vor allem aber auf vulkanischen Böden basiert. Ausgerichtet sind die Weingärten nach Süden und Südwesten, was die bisweilen nicht zu knappen Alkoholgradationen  erklärt. Der vierte Hektar ist vor allem mit Passerina bestockt, dazwischen findet sich auch ein wenig Malvasia Puntinata.

Vinifiziert werden die Weine quasi zur Gänze in Stahl, einzig der Civitella, Marios exzellenter Einzellagencesanese, landet in großen Holzfässern. Vergoren wird spontan, einen Filter sucht man vergebens, geschwefelt wird dann, wenn Mario es für notwendig erachtet.

Weine – eine Auswahl

Obwohl Mario Macciocca nur auf einem Hektar weiße Rebsorten kultiviert, bringt er gleich vier Interpretationen davon in die Flasche: Den Piglio Bianco (90% Passerina, 10% Malvasia Puntinata), ein lebendiger, von Kräutern und Zitrus geprägter Wein, den Civitella Bianco (90% Passerina, 10% Malvasia Puntinata), der von seiner ältesten, 1945 gepflanzten und besten Lage stammt und den eben genannten Aromen noch Salz und Apfelnoten hinzufügt; den Monocromo Bianco (Passerina), der Litschi mit ein paar weißen Blüten und einer weichen, nicht allzu straffen Textur kombiniert. Und den Macerato Terra Bianco, eine profunde, maischevergorene Passerina-Version, die der generellen Eleganz der Sorte, Tiefe und Dichte hinzufügt.

Cesanese gibt es ebenfalls vier. Den Grundton bildet saftige rote Frucht, die gelegentlich mehr an Kirschen, andere Male stärker an Waldbeeren erinnert. Eingewoben ist auch immer eine Kräuternote (Minze, Eukalyptus) und eine würzige Komponente – der Rest trägt die bisweilen kreidigen und salzigen Züge der jeweiligen Terroirs. Die Tannine sind kompakt und saftig, der Körper ist – wie üblich beim Cesanese – eher leicht und filigran, das Trinkgefühl klar und puristisch.

Kontakt

Mario Macciocca
Via Piagge, 147, 03010 Piglio
+39 320 7638282
E-mail: agricolamacciocca@gmail.com


Rebsorten: Passerina, Cesanese
Rebfläche: 4 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: vinisud

AT/DE/CH: –