Carlo Tanganelli

Am Weingut Carlo Tanganelli, unweit von Cortona, entstehen einige der besten reinsortigen Sangiovese der Toskana.

Carlo Tanganelli, nach dem das Weingut in der Peripherie von Castiglione Fiorentino benannt ist, beschäftigte sich zwar zeitlebens mit Reben, war aber nur im Nebenerwerb Winzer. Sein eigentliche Arbeit galt der Bewahrung und Zucht lokaler Reben-, Oliven und Obstsorten. Sein Sohn Marco trat in seine Fußstapfen und wurde ein äußerst beschlagener Agronom, begann aber vor gut 20 Jahren auch damit, erste Weine in Flaschen zu füllen.

Die Trauben dafür stammen zum einen aus alten Malvasia, Trebbiano und Sangiovese Weingärten rund um das Weingut. In den letzten Jahren sind auch noch einige Anpflanzungen, hoch über Castiglione Fiorentino hinzugekommen. Die Bewirtschaftung ist mittlerweile zertifiziert biologisch, systemische Pflanzenschutzmittel wurden aber auch von Carlo nie verwendet. Die Vinifikation folgt den Prinzipien von vinnatur, zu dessen Mitgliederbetrieben das Weingut seit einigen Jahren zählt. In wenigen Worten bedeutet das, dass sämtliche Weine spontan vergoren werden und ungeschönt, ungefiltert und mit weniger als 25mg SO2 pro Liter gefüllt werden.

Weine – eine Auswahl

Marco Tanganelli macht exzellente Weine. Sein Anatraso gehört zu den besten maischevergorenen Weinen der Toskana und zeigt, was passiert, wenn man dem für gewöhnlich recht mauen Trebbiano Toscano eine alternative Vinifikation zugesteht. Aber auch seine beiden Sangiovese sind Klassebeispiele der großen toskanischen Rebsorte auch wenn Marcos Weingärten nicht in deren Kernzone beheimatet sind.

Anatrino Bianco: Der kleinere der beiden exzellenten maischevergorenen Weine von Marco. Aus 110-Jahre alten und – laut der Universität von Siena – folglich ältesten Trebbianoreben der Toskana gekeltert. Über sieben Monate im Stahltank gereift. Lebendig und strukturiert. Steinig, kräuterig und gelbfruchtig. Toller Einstieg. (ca. € 13)

Anatraso Bianco: Einer der großen maischevergorenen Weine der Toskana. Seine Trauben kommen zu 90% von steinalten Trebbiano toscano und zu 10% von nicht jüngeren Malvasia del Chianti-Reben. Bleibt erst für drei Wochen auf der Maische und danach für 18 Monate im Tonneaux. Gelesen wird im Oktober. Das Resultat ist ein wuchtig-kraftvoller Gegenentwurf zu den gegenwärtig recht modischen Naturleichtweinen. Am Gaumen geht es vielschichtig und druckvoll zur Sache. (ca. € 25)

Cibreo: Sangiovese mit kleinen Anteilen Merlot, Colorino und Malvasia Nera. 25 Tage auf der Maische. Teilweise in Stahl und teilweise im Holz vergoren und ausgebaut. Saftig, streng und druckvoll. Kombiniert erdig-fleischige Noten mit den floralen Nuancen. Brillant. Ein Meilenstein in seiner Preisklasse. (ca. € 11)

Mammi Rosso: Einzellagensangiovese. 45 Tage Kontakt mit den Schalen hinterlassen ihre Spuren im Wein. Fordernd und anspruchsvoll. Mit festgewobenen Gerbstoffen und nicht zu knapp Säure. Ein für die Zukunft konzipierter Wein. Rotfruchtig, robust, pulsierend, mit Pfeffer, Kirschen und Ledernoten am Gaumen. Top. (€ 25)

Kontakt

Marco Tanganelli
Adresse: Via Santa Lucia 126, Castiglion Fiorentino
Telefon: 327 5820047
E-mail: tanga@aruba.it


Rebsorten: Trebbiano toscano, Malvasia del Chianti, Sangiovese
Rebfläche: 6 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: –

AT/DE/CH: –