Podere Sante Marie

Marino Colleoni ist eine Institution, seine Weine sind Kult. Allen voran seine Brunelli di Montalcino, die zweifellos zu den ganz großen Weinen Italiens zählen – aber auch sein Rosso aus den Hügeln rund um die kleine Stadt südlich von Siena legt die Latte für andere Interpretationen des etwas einfacheren Weinstils hoch. 

Gekauft haben Marino und seine Frau Luisa die Podere Sante Marie 1989. Ein paar Jahre später verlagerten sie dann auch ihren Lebensmittelpunkt von Bergamo in die Toskana. 1998 pflanzten sie ihre ersten Reben. Seither kümmern sie sich eigenhändig um drei Hektar Weingärten, die – in einem strikt biologischen Regime geführt – Jahr um Jahr Traubenmaterial für brillante Weine hervorbringen.

Diese basieren fast alle ausschließlich auf Sangiovese, dem Marino wie wenige andere Aromanuancen und Texturen zu entlocken versteht. Sie lassen einen verstehen, warum die Rebsorte zu den besten der Welt gezählt wird. Seit einiger Zeit wird die Sangiovese zudem von der weißen Ansonica ergänzt. 

Warum Marinos Weine so gut sind, ist schwer zu sagen. Hier paart sich vermutlich ganz einfach ein exzellentes Terroir mit einem extrem talentierten, erfahrenen und kompetenten Winzer, der im Weingarten wie im Keller grundsätzlich die richtigen Entscheidungen trifft.

Ein Wermutstropfen sind die Preise seiner besten Weine, die leider auf dem Level anderer Top-Brunellos liegen.

Weine – eine Auswahl

PerLuisa: Ein sonnig-warmer Ansonica, seiner Frau Luisa gewidmet. Stammt von alten Reben, die aufs Meer schauen, weit weg von seinem Zuhause in Montalcino. Wird kurz mazeriert, spontan in Holz vergoren und in Zement ausgebaut. Hat trotz seines generell niedrigen Alkohols Körper, Energie und Spannung und erinnert in Nase und Gaumen an mediterrane Kräuter und reife gelbe Früchte. (ca. € 14)

Selvarella: Sangiovese. Stammt von einem um die Jahrtausendwende gepflanzten Weingarten. In Holz vergoren und in Holz und Stahl gereift. Wirkt saftiger, erdiger und wilder als seine Montalcino-Interpretationen. Ist dunkelfruchtig, floral und ein wenig fleischig. (ca. € 30)

Rosso di Montalcino: Sangiovese. Stammt aus den gleichen Weingärten wie Marinos Brunellos, jedoch aus weniger begünstigten Rebreihen. Wobei der Unterschied oft marginal ist. Wirkt trotz seiner Substanz stets elegant und bisweilen filigran. Punktet mit präzisen roten Fruchtaromen, und floralen Noten. Ist bis zum Gaumen und darüber hinaus vielschichtig und tiefgründig. (ca. € 45)

Brunello di Montalcino: Sangiovese. Marinos klassischer Brunello zählt Jahr um Jahr zu den großen Weinen der Zone und Italiens. Eleganz ist ein Zauberwort, Substanz ein zweites und das Zusammenspiel von beiden letztlich der Beleg dafür, dass sich bei großen Weinen alles um Ausgewogenheit und Harmonien dreht. Daneben lassen sich kräuterige, rotbeerige, florale und pfeffrige Noten entdecken. Der Gerbstoff lenkt unbemerkt, die oft hervorstechende Säure des Sangiovese ist perfekt eingebettet. Das Finish ist lang, tief und eindrücklich. Top. (ca. € 70)

Kontakt

Mario Colleoni
Adresse: Località Santa Maria 298, 53024 Montalcino
Telefon: +39 0577 847081
E-mail: info@colleonimarino.it
Webseite: colleonimarino.it


Rebsorten: Sangiovese, Ansonica
Rebfläche: –
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: ja


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: decanto.it

AT/DE/CH: –