Ranchelle

Ranchelle ist eines jener aufregenden Projekte, von denen es in Italien glücklicherweise eine ganze Menge gibt. Entstanden ist es 2014 in Poggio Murella, in der Nähe der Terme di Saturnia, im Herzen der Maremma.

Im Fokus des Interesses von Ranchelle steht die vitikulturelle Tradition der Region und dabei vor allem die Vielzahl an alten autochthonen Rebsorten, die über die vergangenen fünf bis sechs Jahrzehnte zunehmend von überregionalen und internationalen Varietäten verdrängt wurden. 

Seinen Ursprung verdankt Ranchelle Christoph Fischer und dessen Idee, einen 60 Jahre alten Weingarten mit einer beeindruckenden Anzahl an einheimischen Rebsorten zu rekultivieren: ein paar wenigen, einigermaßen bekannten wie Ciliegiolo, Mammolo und Ansonica und vielen anderen, die wie Nocchianello, Francesino, Riminese oder Verdello völlig vom Radar der Weinwelt verschwunden sind und für die es einen guten Ampelografen (Enrico Bacchechi, der in Wien außerdem den Weinshop vinifero betreibt) brauchte, um überhaupt identifiziert werden zu können.

Diese Kulturarbeit fand ihre erfreuliche Fortsetzung in der Neuauspflanzung weiterer quasi verschollener Rebsorten. Die Bewirtschaftung der mittlerweile vier Hektar ist biologisch mit biodynamischen Anleihen. Große Aufmerksamkeit wird auf ein behutsames Kupfer- und Schwefelmanagement der Weingärten gelegt. Diese befinden sich auf einem von Ton und Mergel geprägten Untergrund auf rund 350 Metern Höhe.

Im Keller folgt Christoph dem Regelwerk der Winzervereinigung vinnatur, zu dessen Mitgliedern Ranchelle seit einigen Jahren zählt. Das heißt, dass sämtliche Weine spontan vergoren und weder geschönt noch gefiltert gefüllt werden. Alle Weine sind ungeschwefelt.

Weine – eine Auswahl

Roccolino Bianco: Assemblage aus Procanico, Clairette (Francesino), Riminese (Duropersico), Nocchianello Bianco, Verdello. Von jungen Reben. Kurze, zweitägige Mazeration. Fünfmonatiger Ausbau im Stahltank. Leichtfüßig, einladend, animierend. Blüten, Salz, helle Frucht.

Millocchio Bianco: Gemischter Satz aus Ansonica, Procanico, Clairette (Francesino), Trebbiano und Malvasia. Stammt von 60 Jahre alten Reben. Der Ertrag liegt bei 2000 Kilo am Hektar. Nach einem zweiwöchigen Maischekontakt wird der Wein über 10 Monate in Tonneaux und weitere sechs Monate in der Flasche gereift. Rustikal, lebendig, mediterran. Mit Kräuter- und reifen Fruchtnoten.

Millocchio Rosso: Assemblage aus Sangiovese, Alicante, Ciliegiolo und anderen Trauben. Stammt von 60 Jahre alten Reben. Geringer Ertrag (2000 kg/ha) Bleibt lange in Kontakt mit der Maische. Wird über 10 Monate in 500-Liter Fässern und weitere sechs Monate in der Flasche gereift. Erdig, stoffig, dunkelfruchtig. Ist straff, kompakt und langlebig. 

Kontakt

Christoph Fischer
Adresse: Via della Torre, 2, Poggio Murella
Telefon: 3298981266
E-mail: christoph.fischer@tiscali.it
Webseiteranchelle.it


Rebsorten: Ciliegiolo, Mammolo, Sangiovese, Alicante, Buonamico, Aleatico, Ansonica, Nocchianello, Francesino, Riminese, Verdello
Rebfläche: 4 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: rollingwine.com

AT/DE/CH: vinifero.at