ANSONICA/INZOGLIA

Mit ein Grund, warum sich Goethe in Sizilien so wohl fühlte, ist neben den Zitronen (kennst du das Land, wo die Zitronen blühn…) und Orangen (… im dunklen Laub die Gold-Orangen glühn…) eventuell dem Inzolia zuzuschreiben. Angeblich war der Dichterfürst der Rebsorte während seiner sizilianischen Episode alles andere als abgeneigt.

Inzolia ist ein Kind Siziliens, doch hat sich die Rebsorte unter anderem Namen auch über andere Inseln Italiens ausgebreitet – zuerst in Sardinien (Ansonica), später dann auf Elba (Ansonica) und Giglio, wo heute die vermutlich spektakulärste Version eines „Ansonaco“ gekeltert wird (Altura-Carfagna)… weiterlesen

SANGIOVESE

Italien verfügt zwar über ein fast unerschöpfliches Reservoir an Rebsorten, es gibt allerdings schon Gründe, warum manche kaum noch vorhanden, andere dagegen omnipräsent sind. Sangiovese war und ist die am häufigsten angebaute Rebsorte in Italien und auch wenn sie ursprünglich angeblich aus der Romagna stammt, steht sie doch quasi synonym für die besten Weine der Toskana. Jenseits ihrer eminenten regionalen Unterschiede gibt es einige Attribute, die der Sorte immanent sind. Sangiovese ist sensibel. Zu viel Hitze mag sie nicht, regnen sollte es allerdings ebenfalls möglich wenig. Er wurzelt am liebsten in der Höhe und in Kalk… weiterlesen

CANAIOLO

Wie gut ist Sangiovese (oder besser gesagt Chianti) ganz für sich alleine? So gut wie die Beatles ohne George Harrison, Lionel Messi ohne Sergio Busquets oder Sherlock Holmes ohne Doktor Watson. Sehr gut also. Aber nicht ganz so gut wie er es mit Canaiolo, seiner sich stets im Hintergrund haltenden Ergänzung, ist. Canaiolo glättet die Kanten des Sangiovese, wenn seine Säure zu fordernd wird, gibt ihm Energie, wenn er schwächelt und polstert seinen Körper, wenn dieser zu dünn ausfällt. Dabei ist Canaiolo subtil und tritt ungern aus dem Schatten des Sangiovese – weshalb er schon vom Barone Ricasoli, dem Erfinder der klassischen Chianti Rezeptur, als dessen kongenialer Partner auserwählt wurde… weiterlesen

VERMENTINO

Vermentino ist die große weiße Traubensorte der italienischen Westküste. Ihre Ursprünge sind in den ereignisreichen Zeitläuften am Mittelmeer und den stets wechselnden mediterranen Besitz- und Handelsverhältnisse nur schwer zu bestimmen. Manche (die Iberer) vermuten, dass die Sorte ihre eigentlich Heimat in Spanien hat, andere (die Italiener) glauben, dass Vermentino aus der Toskana oder Ligurien stammt. Ähnlich heikel stellt sich die Abgrenzung zu anderen Rebsorten dar. Über Jahrhunderte hinweg ging man davon aus, dass Vermentino, die ligurische Pigato und die piemontesische Favorita drei unterschiedliche Sorten wären. Heute ist man sich diesbezüglich nicht mehr so sicher… weiterlesen

CILIEGIOLO

Ciliegiolo etymologische Herkunft ist ausnahmsweise leicht geklärt. Ciliegia heißt auf Italienisch Kirsche und genau für deren Aroma sind auch die aus Ciliegiolo gekelterten Weine bekannt. Ciliegiolo ist dunkelfarbig und neigt zu üppiger Produktion. Gut wasserdurchlässige Böden und alte Rebstöcke mit ihren zwangsläufig niedrigeren Erträgen sind für richtig gute Qualitäten eine Grundvoraussetzung. Seine Säure hält sich in Grenzen, weshalb zwar sonnige aber kühle Lagen für die besten Resultate sorgen. Dem Ciliegiolo dichtete man vor langer Zeit die Legende an, dass ihn Pilger aus Santiago di Campostella in die Toskana gebracht hätten…. weiterlesen