Terre del Ving
Stefano Gonnelli verfolgt mit seinem Weingut Terre del Ving die Idee einer „guten Landwirtschaft“, in der die Produktion von Wein und Oliven nicht in völligem Gegensatz zur Biodiversität einer wild wuchernden Natur steht. Es befindet sich in Chianni, einem kleinen Ort unweit von Volterra. Die Ecke ist touristisch ruhig und landschaftlich wunderschön mit weichen Hügeln, die sich in einem fortwährenden Auf und Ab dahinziehen.
Gonnelli schlägt 2007 seine Zelte in der alten, aus dem 17. Jahrhundert stammenden Podere Borgaruccio auf, nachdem er seinem Leben eine Richtungsänderung verordnet und seinen Beruf als Ingenieur an den Nagel gehängt hat. Er setzt aufgelassene Weingärten wieder instand, wobei er bereits recht früh biodynamische Prinzipien konsequent umsetzt. Seit einigen Jahren ist er entsprechend zertifiziert.
Die erste Zeit sind Lehrjahre, in denen er zunehmend sein Wissen um die Traditionen der Region erweitert. Seine Rebsorten sind die typischen der Region: Sangiovese, Ciliegiolo, Canaiolo, Malvasia Nera, Trebbiano, Malvasia Bianca del Chianti und San Colombano, aus denen eine erste Serie an Weinen entsteht.
2015 kommen weitere fünf Hektar hinzu. Diesmal von einem Weingut – der Podere Campordigno – dessen Rebflächen ein gutes Stück entfernt ganz nahe am Meer bei Bolgheri liegen. Hier ist vieles anders. Das Klima sowieso aber auch die Geologie (karg & kalkig) und vor allem die Rebsorten, die – wie es die jüngere Geschichte Bolgheris verlangt – französischen Ursprung sind. Aus ihnen, allen voran Cabernet Sauvignon, keltert Stefano eine zweite Serie an Weinen, die zwar von einem ganz anderen Terroir erzählen aber doch seine Handschrift tragen.
Jenseits der biodynamischen Praxis im Weingarten, bedeutet das, dass im Keller das strikte Regulativ von vinnatur eingehalten wird, er also keine Zusatzstoffe außer ein wenig S02 verwendet. Stefano schönt und filtert nicht, lässt seinen spröden, sich langsam öffnenden und profunden Weinen viel Zeit und verwendet für deren Ausbau Zement- und Holzgebinde.
Weine – eine Auswahl
Cantore Toscana Rosso: Sangiovese, Ciliegiolo, Canaiolo und Malvasia Nera. Geringer Ertrag (40hl/ha). Über 12 Tage mazeriert, in Zement vergoren und in Eichenholzfässern über 1 Jahr gereift. Rotfruchtig, floral, erdig. Präzis und direkt. Druckvoll, geradlinig, lang.
Rivale Toscano Rosso: Sangiovese in purezza. Wird ganz ähnlich wie der Cantore ausgebaut. Rotbeerig, floral, ledrig, Zitrusnoten. Hat Zug, Energie und eine straffe Struktur. Kein Samt und keine Seide, vielmehr Ecken und Kanten, die sich im Laufe der Zeit bestens einbinden. Sehr gut.
Nomade Costa Toscano Rosso: Reinsortiger Cabernet Sauvignon. Auf kargen Kiesböden am Flussbett des Cecina gewachsen. Geringer Ertrag (50 hl/ha). In Zement vinifiziert und in gebrauchten Barriques über 18 Monate ausgebaut. Reife Johannisbeeren, Kräuter, Paprika. Strukturiert, kompakt. Kraftvoller und anfangs präsenter als die beiden anderen Weine. Wirkt warm und stoffig.
Kontakt
Stefano Gonnelli
Adresse: Località Bellaria 220, Chianni
Telefon: + 393357886550
E-mail: info@terredelving.it
Webseite: terredelving.it und sandonatoinbellaria.it
Rebsorten: Sangiovese, Caniolo, Ciliegiolo, Malvasia Nera, cabernet Sauvignon, Merlot, Trebbiano, Malvasia Bianca del Chianti
Rebfläche: 10 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biodynamisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: ja
Bezugsquellen:
Ab Hof: ja, nach Voranmeldung
Aus Italien online: Onlineshop auf der Homepage; callmewine.com
AT/DE/CH: –