Davide Vignato

Reben, die in Vulkangestein wurzeln, gibt es in Italien eine ganze Menge – nicht nur dort, wo es, wie am Ätna, offensichtlich ist, sondern auch in Zonen, wo man sie nicht zwingend vermuten würde. In Soave beispielsweise und daran angrenzend in Gambellara, einem kleinen aber alles andere als unbedeutenden Flecken in Sachen Wein im nördlichen Veneto.

Hier hat zum einen das Weinkonglomerat Zonin mit seinen unzähligen, über Italien verstreuten Weingütern sein Hauptquartier; zum anderen – und wesentlich interessanter – keltern auch La Biancara, Davide Spillare, Volcanalia und eben auch Davide Vignato hier ihre oft exzellenten Weine.

Letzterer hat seine insgesamt 16 Hektar Weingärten vor allem am Monte San Marco, einem erloschenen Vulkan, dessen Lavagestein die Oberfläche schwarz färbt. Davide ist am Fuße des Berges aufgewachsen und ihm aufs tiefste verbunden. Schon als Kind werkte er in den Weingärten, die sich die Hänge hinaufziehen und die sich seit Generationen im Besitz seiner Familie befinden. Nahezu alle davon sind mit Garganega, der großen weißen Sorte der Gegend und des Veneto bestockt. Davide war allerdings der erste, der sich nicht mehr damit zufrieden gab, die von dort gelesenen Trauben fristgerecht an die Genossenschaft in Gambellara abzuliefern. 

Als er das Weingut übernahm, begann er seine Weine selbst abzufüllen und stellte die Weingärten auf biologische Bewirtschaftung um – fest davon überzeugt, dass seine Garganegainterpretationen nur in einem biodiversen und vitalen Ambiente ihr ganzes Potenzial ausspielen und von ihrer Herkunft erzählen können würden – und genau das taten sie dann auch.

Insgesamt fünf Weine umfasst das gegenwärtige Sortiment von Davide. Drei davon basieren auf Garganega, einer auf Merlot und einer – ein metodo classico – auf Chardonnay und Durella.

Weine – eine Auswahl

Davide Vignato ist Mitglied der Naturweinbewegung vinnatur und befolgt folglich deren rigorose Regeln im Keller. In wenigen Worten bedeutet das, dass er keine Additiva verwendet, spontan vergärt, weder schönt noch filtert und meines Wissens auch nicht schwefelt. Die Weine wirken erstaunlich klassisch, sind klar und präzis und dank des Verzichts auf Schwefel vom ersten Schluck weg offen und zugänglich.

El Gian: 100% Garganega von 1990 gepflanzten Reben. Über fünf Monate im Stahltank ausgebaut. Kühl, klar, floral, delikat und elegant. Ein schöner Einstiegswein.

Col Moenia: Abermals 100% Garganega. Von älteren Reben aus einem etwas höher gelegenen Weingarten. Über sieben Monate im Stahltank gereift. Ist strukturierter, kräftiger, substantieller und dynamischer als sein kleiner Bruder. Bleibt dabei aber klar, fokussiert und fest. Sehr gut.

Cuvée Vignato: Metodo classico aus Chardonnay und Durella. 40 Monate auf der Hefe. Degorgiert. Zero Dosage. Wie nahezu alles, was aus Durella sprudelnd produziert wird, extrem spannend. Temperamentvoll und vibrierend. Zischt geradlinig über den Gaumen. Zitrusnoten. Mineralisch. Hefenoten. Floral. Sehr gut.

Es gibt auch noch einen Merlot und einen Garganega Frizzante, die ich allerdings beide noch nie probiert habe.

Kontakt

Davide Vignato
Adresse: Via Capo di Sopra 39, Gambellara
Telefon: 393479651311
E-mail: info@davidevignato.it
Webseite: www.davidevignato.it


Rebsorten: Garganega, Chardonnay, Durella, Merlot
Rebfläche: 16 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: meteri.it

AT/DE/CH: –