Collecapretta

Collecapretta hat ganze sechs Hektar Weingärten, doch werden auf dem bisschen Land gleich zehn verschiedene Weine gemacht. Das ist für den Winzer zwar mühsam, lohnt sich allerdings für den Kunden allemal, da sich große Unterschiede zwischen den Weinen auftun. 

Basis für die weißen Weine ist vor allem Trebbiano Spoletino, eine der unzähligen Trebbiano Spielarten und mit der Trebbiano di Soave die wohl beste. Daraus keltern Anna und Vittorio Mattioli zwei Weine, den Vecchie Vigne aus 60 Jahre alte Rebstöcken, einen der besten Weißweine Zentralitaliens und den Terra dei Preti, dem 10 Tage Mazeration nicht nur eine andere Farbe sondern auch eine Handvoll Gerbstoff mitgegeben. Mazeriert wird übrigens keineswegs deswegen, weil das zur Zeit en vogue ist, sondern weil man in Umbrien seit jeher die weißen Weine ein wenig maischt. Zudem sind die Weine generell ungefiltert, ohne Temperaturkontrolle spontanvergoren, ungeschönt und ungeklärt, der Terre dei Preti ist auch ungeschwefelt. Ergänzt werden die beiden Trebbiano von einem exzellenten Malvasia (di Candia Aromatica), der eigentlich klassischen Rebsorte für mazerierte Weine (diesmal allerdings in weiß) und dem Pigro delle Sorbe, einem Greco, den es – warum auch immer – von Kampanien nach Umbrien verschlagen hat.

Das rote Spektrum ist ein wenig internationaler, wenngleich Sangiovese die erste Geige spielt. Der La Cese, eine reinsortige Interpretation der Sorte mag zwar die Basis von Collecapretta bilden, er ist aber trotz allem der beste der vier Rotweine (beeindruckend ist auch der aus Ciliegiolo gekelterte Rosé). Barbera (Il galantuomo) und Merlot (im merlo nero) fallen zumindest für meinen Geschmack ein wenig zu konzentriert und üppig aus. Eingriffe gibt es auch hier nur die notwendigsten. Der Schalenkontakt ist mäßig lang, der Ausbau findet in Zement statt.

In den Hügeln: Die Weingärten haben Zeit ihres Lebens keine Pestizide gesehen. Die Pflege ist streng biologisch, der Betrieb zudem seit jeher nur bedingt auf Weinbau ausgerichtet. Abgesehen von Trauben gibt es bei Collecapretta auch Vieh (Dünger für die Weingärten), Obst, Getreide und Oliven. Das Klima ist durch den Schutz der Berge relativ kontinental, die Weingärten selbst liegen zwischen 400 und 600 Meter, auf einer Höhe also, die den Weinen Straffheit und Struktur mitgibt.

Ausgebaut werden sämtliche Weine in Zement, Glas oder Stahltanks, einzig der Merlot reift über ein paar Jahre in gebrauchten 500 Liter-Fässern.

Collecapretta ist Mitglied bei Vinnatur

Weine – eine Auswahl

Collecapretta keltert paritätisch Weiß- und Rotweine. Während die Rotweine ihr Soll erfüllen, gehören die Weißweine (auch diejenigen, die länger auf der Maische waren) zu den Besten Zentralitaliens.

Vecchie Vigne
Terra dei Preti
Buscaia
Pigro delle Sorbe
Rosato
Lautizio
La Cese
Il burbero
Il merlo nero
Il galantuomo

Kontakt

Vittorio Mattioli
Adresse: Località Terzo la Pieve 70
Telefon: 39 349 31 51 528
E-mail: info@collecapretta.it
Webseite: www.collecapretta.it


Jahresproduktion: 12000 Flaschen
Rebsorten: Trebbiano Spoletino, Malvasia, Greco; Sangiovese, Ciliegiolo, Merlot, Barbera
Rebfläche: 5 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch ja
Direktverkauf: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: decanto.it

AT/DE/CH: –