Le Quattro Volte ist zuerst einer der erstaunlichsten italienischen Filme der 2010er Jahre. Er geht auf das Konto von Michelangelo Frammartino und erzählt still und leise von den letzten Tagen eines Schafhirten in den Bergen Kalabriens und dem Kreislauf des Lebens.

Le Quattro Volte ist aber auch ein Lied von Brunori Sas, seines Zeichens zurecht gefeierter Liedermacher aus Cosenza, in dem indirekt Bezug auf Frammartinos Lebenszyklus genommen und doch auch eine neue Geschichte erzählt wird. Zu guter Letzt ist Quattro Volte aber auch ein Weingut, in dem vier Freunde – unter ihnen auch Brunori Sas – mit sehr persönlichen Weinen ein neues Kapitel in der langen und bewegten Geschichte des kalabrischen Weinbaus aufschlagen.

Beheimatet ist das junge Weingut zwischen zwei beeindruckenden Bergmassiven, dem Parco Nazionale della Sila und dem Parco Nazionale del Pollino. Die konsequent biologisch bewirtschafteten Weingärten befinden zwischen 200 und 400 Metern und genießen dort ein trockenes und bestens ventiliertes Klima. Treibende Kraft hinter dem Projekt ist vor allem Giampiero Ventura, der bereits davor mit der Masseria Perugini die kalabrischen Weinszene ein wenig aufwirbelte. 

In den insgesamt fünf Hektar Weingärten wachsen die wenig bekannten aber extrem spannenden autochthonen Sorten der Gegend: Magliocco, Mantonico, Malvasia Bianca, Guarnaccino und Greco Bianco werden reinsortig oder im Cuvée zu süffigen, saftigen und vitalen Weinen ausgebaut, die ohne önologische Spompernadeln vinifiziert wie auch das Lied und vor allem der Film von den Jahreszeiten, der rauen Landschaft und den Menschen und ihre Beziehung zur Natur erzählen.     

Vivavì Bianco: Malvasia und Mantonico Bianco. Zweitägige Mazeration. Zitrusfrüchte, mediterrane Kräuter, Akazienhonig. Straff und druckvoll. Geradlinig und schlank. Sehr schöner Einstieg.

Vivavì Rosso: Magliocco mit einem kleinen Anteil Guarnaccino. Im Stahltank vinifiziert. Samtig, weich, rotfruchtig, Kräuter. Unbeschwert und elegant.

Pimi Rosso: Guarnaccino. Über zwei Jahre im Kastanienholzfass ausgebaut. Tanzt ein wenig aus der Reihe. Ist weniger frisch dafür profunder, gewichtiger und tiefgründiger als die anderen Weine des Weinguts. Auch die Aromen wirken intensiver und runder. Sehr gut.