Podere Erica

Die Podere Erica befindet sich versteckt am Ende eines langen Waldstücks, das sie von San Donato in Poggio, der nächstgelegenen Ortschaft trennt. Erreicht man das Gatter, öffnet sich eine Lichtung und mit ihr ein eindrucksvoller Blick über ein paar Hektar Weingärten hinunter zu einem für das Chianti typischen Steinhaus, das perfekt restauriert, auch Platz für Gäste bietet. 

Diese Idylle, zu der auch ein paar hundert Olivenbäumen zählen und in der sich auch noch Esel, Hühner und Schweine wohlfühlen dürfen, geht auf das Konto von Jan & Neal Dempsey, einem kalifornischen Ehepaar, das sich hier ihren Traum vom eigenen kleinen Weingut verwirklicht hat. Da die beiden meines Wissens jedoch weiterhin ihren Hauptwohnsitz in San Francisco haben, schmeißt Marco Giordano den Laden – der ausgebildete Önologe, der über einige Zeit auch beim nahegelegenen Weingut Poggio al Sole die Praxis des Weinmachens erlernte, hat sich über die vergangenen 15 Jahre einen Namen unter den biodynamisch arbeitenden Winzern der Region gemacht (von denen es mittlerweile eine ganze Menge gibt). Dank seiner profunden Kenntnisse natürlicher Abläufe im Weingarten, viel Talent, einer klaren Vorstellung, was seine Weine vermitteln sollen und einer entsprechend sorgsamen Vinifizierung hat er die Podere Erica unter den abwechslungsreichsten und interessantesten Weingütern der Zone etabliert (allzu viel gebe ich nicht auf Auszeichnungen, mit dem Prädikat Top-Wein im Slow Wine Guide 2021 – für den Picchio – werden allerdings nicht allzu viele Weine prämiert).

Zur Verfügung stehen ihm dabei die typischen Sorten der Region: In Rot ist das naturgemäß Sangiovese, der in manchen Weinen von Canaiolo ergänzt wird. Bei den Weißweinen und dem Pèt-Nat spielt Trebbiano die erste Geige, im Süßwein Moscato.

Wie so viele andere exzellente Weingüter der Region (Pacina, Le Boncie, Santa 10…) ist auch die Podere Erica kein Mitglied in der Chianti-Classico-Gemeinschaft.

Weine – eine Auswahl

Ghiandaia: Sangiovese und Canaiolo. Im Grunde ein Paradebeispiel für einen Chianti Classico. 25 Tage mazeriert, in Zement vergoren und ausgebaut. Präzis, profund, rotfruchtig. Direkt, gehaltvoll, eindringlich. Ein Wein mit Energie und Charakter. Sehr gut. ca. € 19

Il Picchio: Sangiovese. Teils ganze Trauben. Über zwei Jahre in 500-Litern Fässern und über weitere drei Jahre in der Flasche gereift. Kraftvoll, intensiv, nachdrücklich. Fast ein wenig zu expressiv. Floral, reife Fruchtnoten, süße Würze. Baut auf mürben Tanninen und einer bündelnden Säure. Hat Struktur, Power und Spannung. Sollte trotz seiner fünfjährigen Kellerreife noch weiter gelagert werden. ca. € 29

Weitere Weine

Il Cardellino: Sangiovese Rosé ca. € 15

Le Rondini: In der Amphore vergorener und gereifter Trebbiano Toscano ca. € 25

La Cinciallegra: Pèt-Nat aus Trebbiano und Moscato ca. € 14

Le Colombe: Moscato (süß)

Kontakt

Marco Giordano
Adresse: Strada Provinciale Castellina in Chianti, 50021 Barberino Tavarnelle
Telefon: +39 328 9567883
E-mail: info@podereerica.com
Webseite: podereerica.com


Rebsorten: Sangiovese, Canaiolo, Trebbiano, Moscato
Rebfläche: 5 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: rollingwine.com;

AT/DE/CH: –