In der Gruppe der “Dolomitici” sind 10 Winzer vereint, die ihre Wurzeln allesamt an den Hängen der Trentiner Dolomiten haben. Ihr Zusammenschluss war ein naheliegendes Bündeln unabhängiger Kräfte, die einen qualitativen und ethischen Kontrapunkt zu den, das Trentino dominierenden Genossenschaften, setzen wollten. Und doch bedurfte es eines speziellen Ereignisses, um die zehn endgültig zusammenwachsen zu lassen.
Der ausschlaggebende Moment ist einer Rebsorte mit dem irreführenden Namen Lambrusco di foglia tagliata geschuldet. Die hat nichts mit der Rebsortenfamilie in der Emilia zu tun. Vielmehr ist sie ein Synonym für die seltene Rebsorte Enantio, die im Etschtal kaum noch vorhanden ist und deren Rettung die 10 Winzer auf den Plan rief, als sie hörten, das ihr der Garaus und dafür Pinot Grigio gepflanzt werden sollte. Nebenbei gründeten die 10 auch gleich die Dolomitici, die sich in den wenigen Jahren ihres Bestehens zu einem vitalen und sehr solidarisch wirkenden Bündnis entwickelt haben. Die 727 Rebstöcke des Lambrusco di foglia tagliata sind übrigens in der Zwischenzeit die Basis für den „CISO“, einem dunklen, erdigen, rustikalen Wein, der seinen Namen dem alten Bauern Narciso verdankt, der über Jahre die knorrigen Pergolen des Lambrusco pflegte.
Wesentliche Punkte des Manifests der Dolomitici umfassen Schlagwörter wie „Authentizität, Tradition, Respekt vor der Natur, gegenseitiger Austausch, Transparenz, gemeinsame Werte, Originalität und Individualität.
Ein weiterer elementarer Aspekt gilt dem Versuch eine vielfältigere Biodiversität in die Böden der Trentiner Weinberge zu bekommen, die Nachhaltigkeit der Bewirtschaftung zu fördern und die Gesundheit und das Alter der Rebstöcke zu steigern.
Der exakte Wortlaut des Manifests sowie Informationen zu den jeweiligen Winzern findet sich unter: www.idolomici.com (auch in Englisch).
Jedes Jahr findet Anfang Juni im Castel Noarna eine Verkostung der 10 Winzer statt, bei der man auch den CISO kosten kann.