Marco Antonelli

Marco Antonelli hat wie viele andere seiner Generation dem Land den Rücken gekehrt, ist in die Stadt gezogen und hat dort als Informatiker gearbeitet. Anders als die meisten ist er aber wieder zurückgekehrt und hat die Weingärten, die ihm sein Vater hinterlassen hat, weiter kultiviert – und dabei auf radikale Veränderung  gesetzt.

Das hatte Gründe. Die größtenteils mit Cesanese bepflanzten Hügel von Olevano Romano, wo heute – wie auch im benachbarten Piglio – eine kleine aber wachsende Anzahl an Winzern mit oft brillanten Weinen in den Fokus einer interessierten Weinöffentlichkeit drängt, waren über lange Zeit Spielwiese der örtlichen Genossenschaften – auch Marcos Vater lieferte an sie. Für diese spielte Qualität eine untergeordneten Rolle, Menge (angeblich bis zu 30000 Kilo am Hektar) hatte oberste Priorität – mit allen Konsequenzen, die für Reben, Boden und die Gesundheit der Winzer damit einhergingen.

Als Marco das Weingut übernahm, löste er den Vertrag mit der Genossenschaft auf und stellte auf biologische Bewirtschaftung um. Außerdem verabschiedete er sich von der maschinellen Bearbeitung seiner Weingärten und lernte im Laufe der nächsten Jahre jeden einzelnen seiner Rebstöcke kennen. Die befinden sich in klimatisch recht heterogenen Terroirs. Unmittelbar neben dem Weingut wurzeln auf ca. 300 Metern Höhe Malvasia und Cesanese. In einem zweiten sehr alten Weingarten auf rund 450 Metern Höhe finden sich hingegen Ottonese, Trebbiano und Cesanese.

Aus deren Trauben keltert er mittlerweile vier Weine – drei Rotweine und einen Weißwein – die allesamt spontan vergoren und behutsam ausgebaut werden und gemeinsam mit jenen von Damiano Ciolli und Riccardi Reale zu den besten der Gegend gehören. 

Weine – eine Auswahl

Le Nuvole: Eine Cuvée aus Marcos weißen Rebsorten Malvasia, Trebbiano und Ottonese. Exotisch, reif und intensiv. Am Gaumen normalerweise erstaunlich frisch, saftig und animierend. Hat Körper aber ausreichend Säure, die ihn bündelt.

Il Fresco: Cesanese, wie man eigentlich nicht kennt. Frisch, einladend und jugendlich. Offen, fruchtbetont und leichtfüßig. Ein netter Begleiter zur Pasta.

Kosmos: Aus einem anderen Holz geschnitzt als der Fresco. Ist zwar gleichfalls Cesanese, die Frische und Leichtfüßigkeit wird hier jedoch einem deutlichen Mehr an Substanz, Körper, Komplexität, aromatischer Vielschichtigkeit und Ausdruckskraft geopfert. Gut so. Wird seinem Namen gerecht.   

Kontakt

Marco Antonelli
Adresse: Via di Villa Marina
Telefon: +39 0695 62831
E-mail: cosmolevano@gmail.com
Webseite: –


Rebsorten: Malvasia, Trebbiano, Ottonese; Cesanese
Rebfläche: 3 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: –

AT/DE/CH: –