Die Tenuta Saiano gehört zu den spannendste landwirtschaftliche Projekten in der Romagna. Sie liegt im Val Marecchia, im hügeligen Hinterland von Rimini, und bietet dank eines kleinen B&B und einer idyllisch-ruhigen Umgebung eine veritable Alternative für alle, die keine Lust auf den sommerlichen Irrsinn an den Stränden der Stadt haben.

Mit der Tenuta Saiano verbunden sind zudem die auf traditionelle Küche der Gegend spezialisierte Osteria La Sangiovesa in Santarcangelo und die dazugehörige Focacceria ViaSaffi32.

Der Schwerpunkt liegt zwar eindeutig auf Wein – und der ist durch die Bank hochklassig – doch gibt es daneben auch noch Olivenöl, Obst, Gemüse, Eingelegtes und selbstfabrizierte Salami. Die Bewirtschaftung ist kategorisch biologisch, wobei man sich seit 2020 auch biodynamische Erkenntnisse zu Eigen macht. Die Hälfte der Eigentumsflächen sind Wald.

Die acht Hektar Weingärten befinden sich auf 400 Metern Höhe und sind sowohl vom toskanisch-romagnolischen Apennin beeinflusst wie auch vom Meer. Der Untergrund besteht aus Lehm und Sand und ist – das ist wichtig für die Struktur und den Trinkfluss der Weine – bisweilen von Kreideadern durchzogen. 

Darin wurzeln lokale (Trebbiano romagnolo), regionale (Sangiovese & Grechetto Gentile) und internationale Rebsorten (Grenache, Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon), die allesamt per Hand gelesen, spontan, ungeschönt und ohne Temperaturkontrolle vergoren und in Stahl, Zement, Ton oder Holz gereift werden. Gefiltert wird grundsätzlich nicht, geschwefelt nur dann, wenn das Bauchgefühl – und ganz sicher auch die Erfahrung – es befiehlt. Die Weine sind klar, ausdrucksstark, vertikal, haben Tiefe und Struktur, Potenzial und legen die Latte für die gesamte Romagna hoch.

Rude: Rifermentato – Rosato frizzante aus Sangiovese. Zweitgärung in der Flasche. Kein Degorgement. Schießt Energie durch die Adern. Ist präzis, vertikal und lebhaft. (ca. € 14)

L’Animo: Grechetto Gentile. Dreitägiger Schalenkontakt. Der verleiht der ansonsten oft nichtssagenden Rebsorte sowohl sensorisch wie auch aromatische neue Dimensionen. Wirkt kompakt, harmonisch und vielschichtig. Sehr gut. (ca. € 16)

Trebbiamo?: Lieben wir Trebbiano? Of course, we do. Über sechs Monate in der Amphore ausgebaut – einer der wenigen seiner Art. Was absolut schade ist. Elegant, tiefgründig, dynamisch. Toll. (ca. € 20)

Sanzves: Einstiegssangiovese. Erst im Stahl und danach noch im Zement ausgebaut. Kühl, geradlinig, ohne eine Gramm Fett an den Hüften, legere und sehr schön zu trinken. Super Essensbegleiter. (ca. € 15)

Mai Uguale: Reinsortiger Sangiovese mit dem schönen Namen Mai Uguale = Niemals gleich. Vinifiziert wird in Stahl, gereift in großen Holzfässern. Substanz und Power treffen auf Eleganz und Vitalität. (€ 22) 

Weitere Weine:

Wild Grenache

Cabernetico: Cuvée aus Cabernet Sauvignon & Cabernet Franc