Sete

„Sete liegt in Priverno in Latium, in der Provinz Latina, 100 Kilometer südlich von Rom, ziemlich genau in der Mitte zwischen der Hauptstadt und Neapel, kurz vor den Monte Lepini, zwischen dem Agro Pontino und der Ciociaria, ein paar Kilometer vom Nationalpark Circeo entfernt. Auf halbem Weg zwischen dem Meer und den Bergen, im Schatten des Monte Semprevista (1536 Meter ü.d.M.). Die alten Reben wachsen in einem Gemisch aus Ton und Lehm mit ein paar Sand- und Kalkanteilen.“

Die präzise Verortung auf der Webseite des „Projekts Sete“ hat seinen Grund darin, dass es auf die eigentliche Idee des kleinen Weinguts verweist. Die entsprang den Köpfen von Arcangelo Galuppi und Emiliano Giorgi, die in einer gemeinsamen Pubnacht beschlossen, die alten vitikulturellen Traditionen ihres Territoriums wieder aufleben zu lassen. Anders als das sonst oft der Fall ist, blieb es nicht beim Vorhaben. Die beiden machten Nägel mit Köpfen und legten los. 

2013 kauften sie einem Bauern der Umgebung ein paar Trauben ab und kelterten daraus ihren ersten Wein. Freunde, Bekannte und Unbekannte fanden Geschmack daran und mit dem eingenommenen Geld erstanden Arcangelo und Emiliano ihre erste Parzelle. Mittlerweile bewirtschaften sie – im fortwährenden Wissensaustausch mit den alten Bauern von Priverno – drei Hektar Weingärten, fast immer alte Reben und meist lokale Sorten wie Ottonese (Bombino Bianco), Nero Buono, Malvasia Puntinata, Cesanese und Passerina. Ergänzt werden sie  von überregionalen Sorten wie Bonamico, Malvasia nera, Ciliegiolo, Moscato und Sangiovese. 

Wesentlich ist für die beiden neben der Bewahrung der alten Rebbestände auch die Erinnerung an alte landwirtschaftliche Herangehensweisen. Die ansonsten omnipräsente Monokultur wird durch die Einpflanzungen von Gemüse, Salat und Obstbäumen in eine – von ihren Großeltern noch praktizierte – Polykultur aufgelöst. Biodiversität ist keine bloße Worthülse, biologische Bewirtschaftung selbstverständlich.

Gelesen wird – unterstützt von Freunden – selektiv per Hand, vinifiziert ausschließlich bestes Traubenmaterial; das ist insofern extrem wichtig, da auf korrigierende Additiva, Schönungen, Filterung und auch die Zugabe von SO2 komplett verzichtet wird.

Weine – eine Auswahl

Setes Sortiment umfasst mittlerweile gut und gerne zehn Weine.

Bomba: Frizzante aus Ottonese alias Bombino Bianco. Kurze zweitägige Mazeration. Zweitgärung in der Flasche. Degorgiert. Kräuter und Zitrusfrüchte. Belebend, quicklebendig. Macht trotz seines federleichten Körpers ordentlich Druck in Richtung Gaumen. Frisch und einladend. 

N’frascante: Ottonese + Moscato. Ersterer wird kurz mazeriert, letzterer direkt abgepresst. Das ergibt einen aromatischen, von Blütennoten dominierten Wein, der frisch und animierend in Richtung Gaumen zieht und doch Tiefe und Substanz hat. Sehr gut.

Sabbia: Ottonese + Malvasia Puntinata. Kurze, zweitägige Mazeration. Klar, kühl und direkt. Mineralisch, salzig. Ein wenig Zitrus. Kräuter. Gleichfalls leicht, belebend und einladend. 

Comandante: 100% Cesanese. 8-tägige Mazeration. Leicht und elegant. Rotfruchtig, erstaunlich spielerisch. Hat mehr Säure als andere Interpretationen der Sorte. Sehr strukturiert und präzis. Saftig und kompakt am Gaumen.

Kontakt

Arcangelo Galuppi und Emiliano Giorgi
Adresse: Via Della Stazione, 166, 04015 Priverno
Telefon:
E-mail: progettosete@gmail.com
Webseite: progettosete.it


Rebsorten: Ottonese (Bombino Bianco), Nero Buono, Malvasia Puntinata, Cesanese, Passerina, Bonamico, Malvasia nera, Ciliegiolo, Moscato und Sangiovese
Rebfläche: 6 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: decanto.it

AT/DE/CH: –