La Busattina

Der Begriff der Ganzheitlichkeit ist ein wesentliches Konzept in der Gedankenwelt der Biodynamik. Nur wenige leben dieses Konzept in solcher Konsequenz wie Emilio Falcione auf seinem Gut La Busattina, hoch oben in den Hügeln der Maremma.

Es ist ein karges Territorium, das sich Emilio für sein Projekt ausgesucht hat, doch auch eines, auf dem die Umsetzung seiner Ideen perfekt möglich war. Als er die 25 Hektar 1990 erwarb, war der einstige landwirtschaftliche Betrieb längst verlassen, die Böden lagen brach, die Rebstöcke waren über die Jahre verwildert.

Ein ideales Terrain, um komplett neu anzufangen. Wein macht dabei nur knapp ein Fünftel der Fläche aus, der Rest ist mit Olivenbäumen und alten toskanischen Getreidesorten bepflanzt, auf der übrigen Fläche grast Vieh. Von Beginn kultivierte Emilio seine Flächen biologisch, getrieben von einem ethischen Prinzip, dass tief in die Vergangenheit blickt und tradiertes Wissen in die Gegenwart pflanzt. Eine der wesentlichsten Erkenntnisse war dabei, dass auf einem Bauernhof alles mit allem in einer komplexen Beziehung steht, die perfekte Interdependenz allerdings auch völlige Autonomie ermöglicht. 1998 folgte die fast logische Umstellung auf biodynamische Bewirtschaftung.

Die Weingärten spielen in Emilios Konzept eine ganz wesentliche Rolle. Seinen Part sieht er dabei als Begleiter, aber doch eben als einer der lenkt, ohne dabei freilich allzu autoritär zu werden. Erzogen werden naheliegenderweise autochthone Sorten, Sangiovese dominiert, allerdings im Kollektiv mit Ciliegiolo, dem Emilio eine exzellente reinsortige Interpretationen gönnt. Trebbiano, Malvasia und Ansonica decken das weiße Spektrum ab.

Weine – eine Auswahl

San Martino: Cuvée aus Trebbiano, Malvasia und Ansonica. Reift sechs Monate in gebrauchten Barriques. Eine griffige Textur kombiniert sich mit einem dichten Körper und offeriert ein Aromaspektrum, das eigenartigerweise an gute Chenin Blancs von der Loire erinnert – Honig, Quitten und so weiter.

Legnotorto: Cuvée aus Sangiovese (85%) und Ciliegiolo (15%). Wird über 18 Monate im Stahl und in gebrauchten Barriques ausgebaut. Hat eine klare Frucht und eine vitale Textur, Substanz und Trinkfluss.

Eine zweite Cuvée mit identischer Rebsortenzusammensetzung hört auf den Namen TerreEteree. Sie ist samtiger und runder und öffnet sich auch floralen und erdigen Aromen. Das Gleichgewicht passt, Säure und Gerbstoff sind bestens integriert – alles recht weich, sanft und fein.

Die Nummer vier in Emilios Sortiment ist eine Rarität, die es unbedingt öfter geben sollte. Der reinsortige Ciliegiolo verzichtet auf irgendwelche Fantasienamen und nennt sich selbstbewusst CILIEGIOLO. Ciliegiolo ist eine jener Unbekannten im Rebsortensammelsurium Italiens, die es leider nicht auf die Bühne der großen Weinwelt geschafft hat. Behauptet man, dass Ciliegiolo nach Kirschen schmeckt, verrät man nicht zuviel, schließlich bedeutet Ciliegia nichts anderes als Kirsche. Wobei Kirsche nicht gleich Kirsche ist – diejenige von La Busattina ist saftig, dunkelrot und aromatisch. Die Textur ist geradlinig, zu den Fruchtaromen gesellt sich zudem eine kräuterige Note.

Kontakt

Emilio Falcione
Adresse: Loc. La Busattina, San Martino sul Fiora (GR)
Tel: +39 328 4922487
busattina@libero.it
www.labusattina.it


Rebsorten: Trebbiano, Malvasia, Ansonica; Sangiovese, Ciliegiolo
Rebfläche: 4,5 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biodynamisch zertifiziert: ja (Demeter)
Direktverkauf: ja
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: –

AT/DE/CH: –