Naturwein- und Biowinzer in Südtirol

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Die Winzer Südtirols

Garlider
Zöhlhof
Radoar
Pranzegg
Thomas Niedermayr
In der Eben
Kuenhof

Weitere spannende, noch zu besprechende Winzer

Nusserhof
Lieselehof
Dominic Würth
Weingut Reyter
Ansitz Dornach – Patrick Uccelli
Haderburg
Lageder
Weingut Abraham

Die besten Weine Südtirols

Weiß + Orange

Garlider: Sylvaner
Kuenhof: Riesling Kaiton
Pranzegg: Caroline (vinonudo.at)
Pranzegg: Gewürztraminer (vinonudo.at)
Thomas Niedermayr: T.N. 04
Thomas Niedermayr: Abendrot
Reyter: Pierrot
Radoar: Radoy (Kerner)
Ansitz Dornach: Pinot Blanc
GRAWÜ: Bianco (vinonudo.at)
GRAWÜ: Ambra (vinonudo.at)
Lieselehof: Julian (Bronner/Johanniter)
Lageder: Casòn Bianco

Schaumwein

Pranzegg Miau
Haderburg Brut
Haderburg Pas Dose

Rot + Rosé

Garlider: Blauburgunder
Pranzegg: Laurenc (vinonudo.at)
Pranzegg: Campill (vinonudo.at)
Thomas Niedermayr: Gandfels
Brunnenhof: Pinot Nero Mazzon Riserva
Reyter: Lakrez
Radoar: Loach (Zweigelt/Pinot Noir)
GRAWÜ: Lato Scuro (vinonudo.at)
Haderburg: Pinot Noir
Nusserhof: Lagrein Riserva
Nusserhof: Elda (Vernatsch)
In der Eben: Sankt Anna R (Vernatsch)
Ansitz Dornach (Pinot Noir)
Ebnerhof: Pinot Nero
Martin Abraham: Pinot Nero
Lageder: Krafuss Pinot Nero

 

Die wichtigsten Rebsorten in Südtirol

Sylvaner
Gewürztraminer
Grüner Veltliner
Weißburgunder
PIWIS
Kerner
Müller-Thurgau
Vernatsch
Lagrein
Pinot Noir

 

Südtirol – eine kurze Einführung

Südtirol ist Grenzregion, beeinflusst vom Norden genauso wie vom Süden, ist sprachlich und kulturell flexibel – ähnliches lässt sich über den Weinbau sagen. Alte Traditionen (Pergola, Vernatsch) treffen auf innovative Einflüsse aus Italien und Österreich und langsam greifen auch die Ideen der nördlichen und südlichen Nachbarn in Sachen bio- und biodynamischer Weinbau. Man öffnet sich den Naturweinbewegung und ihren Ideen und ist Vorreiter beim Anbau pilzresistenter Sorten. Kleine Weingüter – und nicht zu wenige davon – haben in jüngster Zeit radikale Veränderungen in der Bewirtschaftung ihrer Weingärten vorgenommen und bilden die Avantgarde. In den letzten Jahren sind aber auch einige größere Betriebe und Genossenschaften auf den Wagen nachhaltiger und biodiverser Bewirtschaftung aufgesprungen und arbeiten auch im Keller minimalistischer.

DIE REGIONEN: Südtirol lässt sich in fünf Regionen aufteilen. Das Eisacktal zieht sich im Nordosten in Richtung Brenner hoch. Unten im Tal brettert der Verkehr stur und ohne Unterlass in beide Richtungen und man würde gelegentlich gut daran tun, ab- und zu den Winzern zu fahren, die vor allem auf den Südhängen der Nordseite der Eisack bis auf knapp 1000 Meter Reben anbauen (vor allem Sylvaner, Kerner, Riesling, Veltliner, Müller-Thurgau und gelegentlich auch Pinot Noir). Die Böden sind karg, das Klima ist kühl, das Wetter mitunter eine Katastrophe – die Weine, allen voran die Weißweine, gehören trotzdem und immer wieder völlig zu Recht zu den am höchsten prämierten in den italienischen Weinführern. Peter Plieger vom Kuenhof keltert beispielsweise ein paar Meter über der Brixener Bundesstraße mit dem Kaiton einen stringenten, steinigen und auf Zeit setzenden Riesling, ein paar Kilometer weiter und ein paar hundert Meter weiter oben geht Christian Kerschbaumer alias Garlider dem ganzen Potenzial des Sylvaners auf den Grund. Auf gut 800 Meter schlägt sich Norbert Blasbichler von Radoar zwar immer wieder mit Spätfrösten herum, sein Kerner  ist allerdings ein schlagender Beweis dafür, dass man aus wenig beachteten Rebsorte auch elegante und vielschichtige Weine keltern kann.

Weiter unten im Süden, rund um Bozen bleibt es zwar steil, doch wird es klimatisch um einiges wärmer. Martin Gojer von Pranzegg legt dort Jahr für Jahr die Latte für den Rest der Südtiroler Winzerschaft hoch und bringt, jenseits seines subtilen und wegweisenden Vernatsch (Campill) und seiner großartigen weißen Cuvée Caroline, mit immer radikaleren Versionen seines Traubenmaterials sukzessive Dogmen zum Einstürzen. Im Nusserhof – bereits innerhalb der Bozner Stadtgrenze – streift man nicht nur die Latte, mit dem brillanten Vernatsch Elda überspringt man sie auch mitunter. In St. Maddalena, dem Epizentrum des Vernatschs auf der anderen Seite der Eisack und am Ritten, dem Hausberg der Bozner, sind die Verhältnisse ebenfalls nicht immer einfach, doch gleichzeitig auch Basis für immer aussagekräftigere und individuellere Weine (Weingut In der Eben).

Im Überetsch, auf der anderen Seite des Flusses, verändern sich die Einflüsse aufs Neue. Eppan und Kaltern sind dort die Zentren. Im Hintergrund geht es hoch hinauf, die Weingärten liegen jedoch meist an Hangfüßen, die sanfter als im Eisacktal in Richtung Kalterersee abfallen. Das geologische Fundament ist unterschiedlich, basiert jedoch oft auf Moränenablagerungen. Das Klima ist dank der Ora, die schon das Segeln am Gardasee zu einem fast mediterranen Ereignis macht, verhältnismäßig warm. Höhenunterschiede und folglich divergierende klimatische Voraussetzungen prägen die Stilistiken der Weine, vor allem aber die Auswahl der jeweiligen Rebsorten. Vor allem der weiße Rebsortenspiegel verändert sich radikal: Riesling und Veltliner sucht man vergebens. Traminer, Chardonnay, Weiß- und Grauburgunder und Sauvignon Blanc geben den Ton an. Hervorzuheben ist dabei definitiv Michael von Goëss-Enzenbergs Riesenprojekt Manincor, wo auf 80 Hektar  konsequent biologisch gearbeitet wird. Unweit von ihm keltert Martin Abraham seit 2011 auf gerade einmal 2,5 Hektar Traminer und Blauburgunder, die man probieren sollte. Manchmal findet man im Überetsch aber auch Bronner, Souvignon Gris, Johanniter oder Solaris, PIWIS (pilzresistente Kreuzungen), die in den Händen von Werner Morandell vom Lieselehof und vor allem Thomas Niedermayr ganz fantastische Weine ergeben (Niedermayr keltert mit die besten Weißweine Südtirols und seine orange Souvignier Gris-Version ist zumindest meiner Ansicht nach einer der besten maischevergorenen Weine Italiens).

Im Unterland setzen sich der Einfluss der Ora fort. Die Weingärten sind nahe am Fluss von eher sandigem Terrain, höher oben jedoch von kargeren Böden auf diversen Gesteinsformationen geprägt. Traminer, Chardonnay, Pinot Bianco und Pinot Noir sind die vier Eckpfeiler im Sortiment der meisten im Winzer. Karoline & Patrick Uccelli reichen zwei, Pinot Bianco & Nero, um ein mächtiges Ausrufezeichen zu setzen. Einen Katzensprung entfernt befindet sich mit Haderburg ein Weingut, das einer ähnlichen Herangehensweise verpflichtet ist, jedoch vor allem – aber längst nicht mehr ausschließlich – auf Schaumweine setzt. Alois Lageder, Südtirols Vorreiter in Sachen biodynamischer Bewirtschaftung schließt in Richtung Trentino ab. Mit Lagen quer durch die Region liefert er ein ziemlich erschöpfendes ampelographisches Bild der ganzen Region – wer Südtirols Weinwelt, seine unterschiedlichen Sorten & Terroirs in nur wenigen Stunden abhaken will, sollte sich einfach seine Einzellagenvinifizierungen einschenken.

Bleibt der Vintschgau. Hohe Berge, viel Fels, mühsame Bewirtschaftung, kalte Einflüsse aus dem Norden, kurz: grenzwertige Bedingungen und Rebsorten, die schon im Eisacktal die Protagonisten geben. Bergweinbau, der biologisch alles andere als leicht zu bewerkstelligen ist. Die 7 ha Weingärten der Stachlburg sind trotzdem seit 1998 entsprechend zertifiziert.Vitikulturell abgeschlossen wird der Vintschgau und gewissermaßen auch Südtirol in Schlanders, wo Magdalena Schuster am Befehlhof allen widrigen Bedingungen zum Trotz Jahr für Jahr immer bessere Weine keltert (und neben den Klassikern der Region mit dem Fraueler einer alten autochthonen Rebsorte das Vertrauen schenkt).