Die beiden Fiano von der Cantina del Barone

Die Cantina del Barone befindet sich in Cesinali, im Hoheitsgebiet des Fiano, im Süden Avellinos. Ein paar Kilometer weiter im Norden gibt rund um Tufo Greco den Ton an, ein paar Kilometer weiter im Osten übernimmt Aglianico das Kommando. Insgesamt sind das ein paar tausend Hektar Wein, auf denen zwei der wichtigsten weißen Sorten und eine der wichtigsten roten Sorten Italiens ihr Epizentrum haben – bekannt ist das kaum.

Weingut: Die Cantina del Barone ist ein relativ neues Projekt  einer Familie, die seit Generationen Felder rund um Cesinali bewirtschaftet. Antonio Sarno kaufte das Stück Land, in dem seine Reben stehen, in den neunziger Jahren von einem neapolitanischen Baron – was schon mal den Namen erklärt. Insgesamt drei Hektar, die heute vor allem von Luigi, seinem Sohn bearbeitet werden und die ausschließlich mit Fiano bestockt sind, einer Sorte, von der nicht nur Ian d’Agata, der beste Kenner italienischer Rebsorten meint, sie würde die vielleicht beste weiße Sorte Italiens sein – eine Meinung, die ich nicht teile (aber er hat sicher mehr davon getrunken als ich). Wie auch immer.

Fiano: Die Hügel südlich von Avellino sind ideales Territorium für die Sorte, vor allem dann, wenn man straffe, geradlinige, steinige Weine mag, die ohne allzu viel Fruchtbrimborium auskommen. Wurzeln tun die Stöcke in vulkanischen Böden, die zudem von Kalk durchsetzt – eine doppelte Grundvoraussetzung für stringente, aufs Wesentliche reduzierte Weine. Hinzu kommt ein Klima, das auch richtig kalt werden kann und folglich zum einen eigentlich immer ordentliche säurewerte garantiert und zum anderen eine späte Lese.

Die Cantina del Barone ist zwar nicht biologisch zertifiziert, arbeitet aber laut Luigi nach biologischen Richtlinien. Im Keller setzt man erst seit kurzem auf spontane Vergärung aber besser spät als nie. Luigi presst sofort und baut in Stahl aus – was ich bei Fiano nicht zwingend verstehe. Luigi meint, er macht das, um die Frucht zu erhalten – die sich allerdings bei beiden Weinen, dem Fiano di Avellino Paone und auch dem Particella 928 ohnehin eher im Hintergrund aufhält.

Die Weine: Den Paone (nach den Pfauen benannt, die sich der Baron auf den Feldern hielt – was auch sonst?) prägen florale Aromen und Orangennoten und dazu die schon erwähnte geradlinige und kühle Textur, beim Particella, dem anspruchsvolleren der beiden kombinieren sich noch steinige Noten und ein bisschen mehr Körper dazu. Zeit tut beiden Weinen gut und auch wenn ich sie nicht im Olymp italienischer Weißweine ansiedeln würde, sind sie doch allemal ihr Geld (10-15 €) wert.

Zur Cantina del Barone gehört auch ein Bed & Breakfast.

Luigi Sarna
Via Provinciale S. Michele, 87,
83020 Cesinali
Tel: 0039 320 6981706
www.cantinadelbarone.it

WEINE

Fiano Paone
Fiano Particella 928

Die Preise der Weine liegen zwischen € 10 und € 15 (2017)

LINKS

Kampanien

Luigi Sarna ist Mitglied der Gruppe 100%

Jahresproduktion: ca.15000 Flaschen
Rebsorten: Fiano
Rebfläche: 3 ha
Manuelle Lese: ja
Dünger: nein
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: nein
Direktverkauf: ja
Wohnmöglichkeit: nein

vinoeterra
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