Pacina ist vielmehr als nur ein Weingut. Es ist ein kleiner, in einem Wald versteckter Ort nahe Castelnuovo Berardenga, wo BIODIVERSITÄT groß geschrieben wird und neben Reben auch noch Dinkel, Oliven und Kichererbsen kultiviert werden. Es ist – als Agriturismo – auch ein Rückzugsort für all jene, die lieber die Crete Senesi erforschen als die Uffizien (wobei Florenz auch nur eine Stunde entfernt liegt), vor allem aber ist es das Lebensprojekt von Giovanna und Stefano Tiezzi, die gemeinsam mit ihren erwachsenen Kindern Maria und Carlo, Pacina bewirtschaften.

Pacinas noch immer bestens erhaltene Mauern wurden im zehnten Jahrhundert errichtet und damals von Mönchen bewohnt. Weinbau auf den umliegenden Feldern dürfte allerdings schon zu Zeiten der Etrusker betrieben worden sein, von deren Gott des Weins, Pacna, sich auch der Name des heutigen Guts ableitet.

Die Familie von Giovanna Tiezzi hat das Anwesen dann vor gut einem Jahrhundert übernommen und die Acker- und Rebflächen stets ohne den Einsatz von Pestiziden oder anderweitiger, in der Landwirtschaft verwendeter Chemikalien gepflegt. Im Gegenteil: Ihr Vater Enzo, ein Naturschützer und Umweltaktivist bevor es die Wörter überhaupt gab, veranstaltete 1980 auf Pacina das erste Treffen von Legambiente, einer der führenden italienischen Umweltorganisationen; und Giovannas Mutter war eine Biologin, die in diversen Schriften schon früh auf die elementare Bedeutung der Biodiversität für das natürliche Gleichgewicht in einer zunehmend auf Monokulturen basierenden Landwirtschaft hinwies.

Giovanna und Stefano (ein diplomierter Landwirt) haben im Sinne der beiden weitergemacht. In den 10 Hektar Rebfläche, deren geologisches Fundament größtenteils auf von Kalk durchsetzten Sanden und Ton basiert, wurzelt größtenteils Sangiovese, ergänzt von Ciliegiolo, Canaiolo, Syrah und den beiden weißen Sorten Trebbiano di Toscana und Malvasia di Chianti. Die Interventionen im Weingarten beschränken sich auf bewusste Interaktionen zwischen den Winzern und ihren Rebstöcken, wobei einzig und allein, die aus Beobachtung des eigenen Territoriums entwickelte Erfahrung zählt.

Im Keller setzt sich diese Erfahrung fort. Man verzichtet auf das stets umfangreicher werdende Arsenal intervenierender und manipulierender Produkte und lässt den Wein einfach werden. Dabei setzt man nach einer durch wilde Hefen initiierte Gärung in Zementzisternen auf verhältnismäßig lange Ausbauzeiten, die mit Ausnahme des Il Secondo, Pacinas Einstiegswein, in gebrauchten Holzfässern stattfinden.

ps: Pacina war bis vor kurzem Mitglied des Chianti Konsortiums. Aufgrund von Regulativen, die die lange Tradition des Chianti in immer stärker werdendem Maße durch internationale Rebsorten und Trends ersetzt und manipuliert, beschlossen Giovanna und Stefano jedoch aus dem Konsortium auszutreten. Ihre eigentlich klassischen Chiantis sind der Pacina (der einer Chianti Classico Riserva entspricht) und der Il Secondo.

Pacina

Via Pacina 2 –
53019 Castelnuovo Berardenga (SI)

TELEFON

+39 0577-352040
+39 335-6657449
+39 335-5448565

FAX

+39 0577-352040
 
pacinatiezzi@gmail.com

Datenblatt

Jahresproduktion: ca. 50000 Flaschen
Rebsorten: Malvasia di Chianti, Trebbiano di Toscana; Sangiovese, Ciliegiolo, Canaiolo, Syrah
Rebfläche: 10  ha
Manuelle Lese: ja
Dünger: nein
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Direktverkauf: ja
Wohnmöglichkeit: ja

Die Weine

Il Secondo: Junge Reben, die 2005 bzw. 2008 ausgepflanzt wurden, sind die Basis für Pacinas Einstiegswein. Die Rebsorten sind Sangiovese, Canaiolo, Colorino, der Boden Tufo di Siena, der übrigens während des Palio in Siena über die Pflasterstein der Piazza del Campo gestreut wird. Die Aromen sind rotbeerig, erdig und von Blüten geprägt, die Textur ist geradliniger als beim Pacina, die Säure wirkt frischer, der Gerbstoff rustikaler. Wer mag, kann darauf warten, dass er weicher und mürber wird, gelegentlich ist es allerdings auch schön einen Wein mit seinen noch jugendlichen Ecken und Kanten zu trinken.

Pacina: Der Pacina besteht zu 95% aus Sangiovese und zu 5% aus Ciliegiolo und Canaiolo, wächst auf Tufo di Siena, dem klassischen Untergrund des südlichen Teils der Region und wird über 14 Monate in Holzbottichen unterschiedlicher Größe (500-2500 l) und danach noch für weitere 12 Monate in der Flasche ausgebaut. Er hat Kraft & Säure, ist profund und dicht, ausgewogen und druckvoll und hat Aromen, die rote Frucht, Pfeffer und Lakritze integrieren.

La Malena: reinsortiger Syrah, dunkelfruchtig, erdig; sehr kraftvoll

La Sorpresa: Trockenfrüchte, Marmelade, ölig, saftig, puffert mit einer erstaunlich lebhaften Säure die immense Süße, brillant.

La Cerrettina: Pacinas Weißwein aus Trebbiano Toscano & Malvasia – noch nicht probiert

Die beiden erstgenannten Rotweine von Pacina gibt es bei vinonudo

Die Geschichte von Montesecondo, dem Weingut von Silvio Messana, reicht ins Jahr 1963 zurück. Damals beschloss sein Vater, seinen Besitzungen in Tunesien, wo die Familie damals lebte, noch ein Weingut in der Toskana anzuhängen. Land in den Ausläufern des Chianti Classico war damals günstig. Der Toskana-Tourismus ließ noch ein paar Jahre auf sich warten und mit dem Wein, den man damals produzierte – und meist an die Genossenschaften ablieferte – wurde man auch nicht reich. Silvios Vater setzte dennoch Reben in die Erde, seine Idee in der Toskana Wein zu produzieren, konnte er allerdings nicht umsetzen. Er starb zu früh.

Nachdem Silvio damals in Florenz studierte und der Großteil der Familie weiterhin in Tunesien lebte, blieb ihm nichts anderes übrig, als die Geschäfte fürs erste selbst zu übernehmen. Lust darauf hatte er wenig. Er versuchte das Weingut zu verkaufen. Das funktionierte allerdings nicht wie gewünscht, doch fand er immerhin jemanden, der für ihn die Weingarten bewirtschaftete. So konnte er sich für die nächsten 15 Jahre nach New York verabschieden, wo er zum einen als Musiker zum anderen aber auch als Weinhändler arbeitete.

BIODYNAMIK

Im Jahr 2000 zog er einen Schlussstrich unter Amerika und kehrte in die Toskana zurück. Er hatte, pünktlich zum Jahrtausendwechsel, beschlossen Winzer werden. Die ersten beiden Jahre sammelte er Erfahrungen. Er sprach mit Winzern der Umgebung, pflanzte – wie das damals üblich war – Cabernet Sauvignon neben die schon vorhandenen Sangiovese, Canaiolo und Colorino und kaufte sich sukzessive einen kleinen Keller zusammen. Die große Zäsur fand im Jahr 2003 statt. Der konventionellen Landwirtschaft nicht nur überdrüssig, sondern auch gesundheitlich von ihr angegriffen, besuchte er ein Seminar von Nicolas Jolys über biodynamischen Weinbau in Bologna. Wieder zu Hause angekommen, entsorgte er seinen Giftschrank und startete umgehend mit der Demeter Zertifizierung.

In den nächsten 10 Jahren folgte dann ein Schritt auf den nächsten: dabei wurde ihm der Einfluss seines Terroirs immer deutlicher bewusst und die Notwendigkeit es so präzis wie möglich in Wein zu übersetzen. Der Blick zurück in die Geschichte des Chianti Classico gewann folglich ebenso an Bedeutung wie die Erkenntnis seinen Weinen im Keller die Freiheit zu lassen, die sie brauchten, um ihr Potenzial auf den Punkt zu bringen.

CHIANTI WIRKLICH CLASSICO

Er setzte auf klassische Alberello-Erziehung in den Weingärten, spontane Vergärung im Keller und den Ausbau in Zement und Holzbottichen. Er fuhr den Schwefeleinsatz zurück, vertraute auf die natürliche Klärung der Moste und filterte nicht mehr. Und schaffte es damit sukzessive, seinen Weinen immer mehr Identität und Individualität zu verleihen.

Silvios Weine haben mit den meisten zeitgenössischen Versionen, die man aus der Gegend kennt, wenig zu tun. Es sind radikale Gegenentwürfe zu einer verfehlten Vorstellung dessen, was Chianti heute definiert. Den weichgespülten, braven und von internationalen Rebsorten geprägten Versionen vieler Winzer, setzt er Interpretationen entgegen, die puristisch, kühl und geradlinig mit jeder Gefälligkeit dem Chianti-Konsortium gegenüber kompromisslos aufräumen und gerade deswegen dem Konsumenten wieder Trinkfluss und – wenn man sich darauf einlässt – auch Authentizität bescheren.

Silvios Chianti Classico (2015) entsteht aus Sangiovese, Canaiolo und Colorino und wird teils in großen Holzfässern, teils in Zement ausgebaut: er trägt seine Blässe mit Würde, auch deswegen, weil er weiß, dass es nicht um Äußerlichkeiten geht. Erde, Laub und frische rote Fruchtaromen prägen das Aromaprofil, Dynamik, Energie und Vitalität den Gaumen. Die Struktur ist gebündelt und druckvoll, dabei allerdings nie streng. Eleganz weist den Weg.

Dem Chianti Classico zur Seite steht der Montesecondo (2015), ein reinsortiger Sangiovese, der zur Gänze in Zement ausgebaut wird. Klar, geradlinig, feingestrickt und lebhaft zeigt er, dass Sangiovese auch im Basisbereich blendend funktioniert und keine Verstärkung von Cabernet & Co. braucht.

Der Cabernet, den er Anfang der 2000er ausgesetzt hat, spielt die Hauptrolle im Rospo (2014): im Zement ausgebaut setzt er einen Kontrapunkt zu quasi allen Cabernets, die mir je untergekommen sind. Elegant, zurückhaltend und fruchtpräzis schafft er es völlig eigenständige Aroma- und Texturwelten für sich zu reklamieren. Bleibt der TÏN (2013), Silvios Opus Magnum: über 10 Monate in der Amphore ausgebaut ist er die Quintessenz dessen, was Sangiovese im nördlichen Chianti Classico zu leisten und zu repräsentieren vermag. Er ist pulsierend und animierend und dabei doch profund und gehaltvoll. Er ist luftig und zart und dabei doch vollmundig und saftig. Er hat Trinkfluss und doch Aura. Seine Aromen spannen Bögen, die sowohl Frucht wie auch Erdnoten Platz einräumen und sich wohl mit der Zeit noch wandeln werden.

Zu guter Letzt  vinifiziert Silvio auch noch einen weißen TÏN: Die Basis bildet Trebbiano toscano und wie schon das rote Pendant wird auch hier in der Amphore vergoren und ausgebaut. Das Ergebnis ist ähnlich spektakulär. Nach 6 Monaten auf den Schalen hat der TÏN bianco (2014) eine einladende , vibrierende und saftige Textur, enormen Zug und eine gebündelte, gelbfruchtige Direktheit, die sich durch den Mund bis zum Gaumen zieht. Steinige und feinkräutrige Aromen sorgen für zusätzliche Komplexität, eine ausgewogene Säure- und Gerbstoffachse liefern Struktur und gleichzeitig die Garantie für ein langes Leben.

Colombaia ist ein relativ junges Projekt, das in den 1970er Jahren in den Hügeln des Colle Val d’Elsa etwas südlich von Florenz seinen Ursprung hat. Obwohl man sich relativ nahe an San Gimignano befindet, ist man vielmehr den Traditionen des Chianti verpflichtet, ohne auch nur einen Wein zu keltern, der den Namen der Region trägt. Dante Lomazzi, Winzer in dritter Generation und seine Partnerin Helena Variara, haben sich bereits 2006 von den Fesseln der DOC & DOCG-Regulative befreit und keltern seither Weine (IGT), die ihre Vorstellung von der Gegend und ihrem Terroir widerspiegeln. Dabei setzt man auf Sorten, die seit jeher in der Gegend angebaut werden, allen voran Sangiovese aber auch Colorino, Malvasia nera, Canaiolo, Trebbiano und Malvasia bianco. Schon 2003 hat man begonnen, einen der vier Hektar biodynamisch zu bewirtschaften, ab 2005 hat man dann das ganze Weingut umgestellt und aus einer invasiven Monokultur eine blühende und gartenähnliche Polykultur kreiert. Fünf Weine haben darin ihre Wurzeln, wobei man bei Colombaia vor allem zwischen jungen und alten Weingärten unterscheidet.

WEINE: Letzterer ist die Basis für ihren Colombaia Rosso Toscano, der in Zementbottichen spontan vergoren wird – da diese in die Erde eingegraben sind, kommt es zu einer natürlichen Temperaturkontrolle. Nach der Gärung wird der Wein für 18-24 Monaten in große Holzfässer umgezogen und das war es dann für gewöhnlich auch – gefiltert wird grundsätzlich, geschwefelt nur dann, wenn man es für notwendig hält. Beim Colombaia Vigna Nuova geht man ganz demokratisch genauso vor, was letztlich dazu führt, dass sich zwar beiden Weine von Anfang offen (kein Schwefel), ausgewogen und vital präsentieren, sich allerdings in punkto Aromen in unterschiedliche Richtungen aufmachen.

Auch wenn die Latte durch die beiden Rotweine hoch gelegt ist, ist der vielleicht spannendste Wein von Colombaia die weiße Cuvèe aus Trebbiano und Malvasia, die klar, druckvoll, dicht, zupackend, gelbfruchtig und steinig zeigt, was passiert, wenn man kerngesunde Trauben für ein paar Tage mit Butz und Stingl vergärt.  Seit nicht allzu langer Zeit beschäftigen sich die beiden auch mit alten Schaumweintechniken und haben mittlerweile zwei nach der methode ancestral gekelterte Weine im Programm, die sich mit Sicherheit lohnen – ich kenne sie allerdings (noch) nicht.

COLOMBAIA 2009

Lage/Böden: Lehm und Kalk
Rebsorte: Sangiovese, Colorino, Malvasia Nera, Canaiolo
Mazeration: ja
Hefen: wilde
Gärung: ohne Temperaturkontrolle
Ausbau: in 26-hl Holzfässern für 18 Monate
Schönung: nein
SO₂ total: 28mg/l
Gefiltert: nein

Dichtung: warm, intensiv, dicht und mit einer ordentlichen Portion Pfeffer, dunkle Beeren und Würze. Im Mund ist das alles nicht viel anders, allerdings wird es hier sehr druckvoll, Sangiovese für Erwachsene, das Tannin ist präsent und die Säure dito, der Körper ist kompakt uns saftig und insgesamt ist das alles sehr beeindruckend lang und jung.

Wahrheit: Colombaia ist eine Idylle. Die Weingärten liegen zu Füßen eines wunderschönen Anwesens und fallen recht elegant den Hang hinab. Die Bestockung ist dicht, der Boden belebter als ein Zoo. Sangiovese gibt in diesem Utopia den Ton an, alte Weggefährten stehen ihr zur Seite: Colorino. Malvasia Nera und Canaiolo, allesamt autochtone Sorte der Zentraltoskana. Der Ausbau fand über 36 Monate in 26hl-Fässern statt, für weitere 6 Monate geht es dann noch in die Flasche, das wars dann auch. Gefiltert wird nicht, geschönt auch nicht, nur vor der Füllung gab es 28 mg/l Schwefel.

Colombaia
Località Mensanello, 24
53034 Colle di Val d’Elsa
Tel: 0039 393 36 23 742
www.colombaia.it

Besuche bitte NACH VORANMELDUNG

Colombaia ist Mitglied bei Renaissance des Terroir Italia

WEINE

Colombaia Rosso Toscano
Colombaia Rosso Vigna Nuova
Colombaia Bianco Toscano
Colombaia Bianco ancestral
Colombaia Rosato ancestral

Die Preise der Weine liegen zwischen € 15 und € 20 (2016)

Andrea Zanfei ist zwar kein Winzer klassischen Schlags, das ändert aber nichts daran, dass er Weine keltert, die klassisch und paradigmatisch für eine Region stehen. In seinem Fall und in dem seiner Frau Valeria Baldini Libri, der eigentlichen Besitzerin des Weinguts ist das das Chianti Rufina, jener Hügelkette im Osten von Florenz, das heute (und eigentlich immer schon) eindeutig im Schatten des Chianti Classico steht. Der große Unterschied zwischen Rufina und dem Classico ist – laut Andrea – das spezielle Mikroklima in Rufina, das eminent durch den Sieve, den die ganze Region durchziehenden Fluss geprägt ist. Zum einen ist es dadurch meistens recht feucht, zum anderen, ergeben sich daraus, ziemlich spürbare Tag-Nacht Unterschiede. Die kommen im Fall von Andrea und Valeria vor allem Canaiolo (ihre Lieblingssorte), Sangiovese, Colorino, Trebbiano und Malvasia zu Gute, die seit über 40 Jahren in den insgesamt 10 Hektar Weingärten wurzeln und seit 20 Jahren biodynamisch bewirtschaftet werden. Seit 1997, dem Jahr als Valeria das Weingut übernahm und Andrea seinem Job als Geschichts- und Philosophieprofessor auch noch den des Winzers hinzufügte. Anfangs half ihnen Leonello Anello, ein Önologe, später wussten sie auch selbst, was wann und warum zu tun ist. Im Weingarten sowieso, aber auch im Keller.

Dort setzen die beiden auf a. wilde Hefen & spontane Vergärung, b. den Verzicht von jeglichen Additiven außer SO₂ vor der Füllung, c. Zement und d. Holz. Mehr Zement als Holz. Letzteres sehen einzig der Chianti Rufina, dem 90% Sangiovese feine Blüten und Fruchtaromen verleihen und der Padronale, ebenfalls hauptanteilig Sangiovese, doch ein wenig fülliger, runder und ausladender. Im Zement landet dagegen der Podernovo, den 40% Canaiolo in eine fleischige und saftige Richtung lenken und der Canestrino, eine Cuvèe aus Trebbiano und Malvasia, die wieder einmal zeigt, warum es Sinn macht, gewisse Weißweine auf den Schalen zu vergären. Speziell der Trebbiano gewinnt dadurch an Substanz und Tiefe, an Aromintensität und Dynamik.

ps: Cerreto Libri ist Mitglied bei Renaissance del Terroir Italia.

pps: bei Cerreto Libri weiß man auch ganz genau, wie man Grappa brennt und Olivenöl herstellt

ppps: Außerdem kann man bei Cerreto Libri wohnen, was angesichts der Tatsache, dass man es mit einer 220 Jahre alten toskanischen Villa zu tun hat, ein Erlebnis sein sollte.

Fattoria Cerreto Libri

Valentina Baldini Libri
Via Aretina 96
50065 Pontassieve (FI)
Tel. 055/8314528
Fax 055/3909840
fattoria@cerretolibri.it
www.cerettolibri.it

WEINE

Chianti Rufina
Padronale
Podernovo
Canestrino

Die Preise der Weine liegen zwischen € 12 und € 18 (2017)

Ceretto Libri ist Mitglied bei Renaissance del Terroir 

Jahresproduktion: ca.15000 Flaschen
Rebsorten: Sangiovese, Colorino, Canaiolo, Malvasia, Trebbiano
Rebfläche: 10 ha
Manuelle Lese: ja
Dünger: nein
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Direktverkauf: ja
Wohnmöglichkeit: ja

Ganze 2,2 Hektar bewirtschaften Giuseppe Ferrua und seine Frau Giovanna Tronci in den Hügeln nördlich von Lucca (DOC Colline Lucchesi), wobei Wein nur ein kleiner Bestandteil des 20 Hektar großen Anwesens ist – Olivenöl kommt ein ähnlicher Stellenwert zu, der Rest ist Wald und ein Agriturismo, dessen Zimmer in dicken, altehrwürdigen Mauern aus dem 18. Jahrhundert untergebracht sind. Die Fabbrica di San Martino ist ein Rückzugsort, eine Enklave der Ruhe, die neben Giuseppe Ferruas Familie auch noch ein paar Esel, Bienen, Katzen und Rinder beherbergt.

Weingärten: Letztere haben auch für die Weingärten Bedeutung, liefern sie doch den Dung für das Präparat 500, das den biodynamischen Prinzipien gemäß zur Aktivierung der Bodenfruchtbarkeit eingesetzt wird. Und biodynamische Prinzipien werden auf San Martino intensiv gelebt. So verwendet man zum einen die diversen Präparate zur Stärkung der Pflanzen und des Bodens, zum anderen arbeitet man im Garten wie im Keller auch nach den kalendarischen Vorgaben der Biodynamik. Das kommt den bisweilen sehr alten Rebstöcken zu Gute, die in sandig geprägten Böden wurzeln und trotz der eher geringen Speicherfähigkeit ausreichend Nährstoffe akkumulieren können. Das Klima ist mediterran geprägt, wobei es an Regen nicht mangelt, ein Umstand, der die Hänge von Giuseppe oft in ein dunkles Grün verwandelt. In den Gärten wachsen – oft durchbrochen von Olivenbäumen – durchwegs autochthone Sorten, allen voran, wie könnte es anders sein, Sangiovese. Der bildet die Basis für die beiden Rotweine, den Arcipressi Rosso, der zudem Ciliegiolo, Colorino, Canaiolo, Malvasia Nera, Aleatico enthält.

Keller & Weine: Gelesen wird stets per Hand, wobei unreifes oder faules Material direkt am Stock selektiert wird, vergoren wird spontan, der Ausbau passiert im Edelstahl mit der Intention einen leichten und lebendigen Wein zu keltern. Der macht Spaß, liefert jedoch nur die Einleitung für den Fabbrica di San Martino Rosso, der strukturiert, dicht, fokussiert und vielschichtig sicher zu den besten roten Interpretationen der nördlichen Toskana gehört. Ausgebaut wird über 2 Jahre in 1000 Liter Holzfässern, gefiltert und geschönt wird gar nicht, geschwefelt kaum.

Dieser Ansatz minimalster Interventionen lässt sich auch auf die beiden Weißweine übertragen, den Arcipressi Bianco (saftig, bekömmlich, vital) und den Fabbrica di San Martino Bianco, mit dem Giuseppe, die Möglichkeiten von Vermentino und Trebbiano auslotet. Die Textur ist dabei eher weich, saftig und konzentriert, die Aromen sind vor allem gelben Früchten und von Kräutern geprägt.

Abgerundet wird das Sortiment von einem mehr als ernsthaften Rosé (reinsortig Sangiovese), dessen einziger Nachteil darin besteht, dass ihn meistens die Gäste des Agriturismo mehr oder weniger paritätisch unter sich aufteilen. Die Fabbrica di San Martino ist demeterzertifiziert und Mitglied bei Renaissance del Terroir und Lucca biodinamica.

Fabbrica di San Martino

Frazione San Martino/Lucca
Via Pieve Santo Stefano 2511
Tel:+39 0583 394284
E-Mail: info@fabbricadisanmartino.it
www.fabbricadisanmartino.it

Weine

Arcipressi bianco
Arcipressi Rosso
Fattoria di San Martino Bianco
Fattoria di San Martino Rosso
Rosé

Jahresproduktion: 12000 Flaschen
Rebsorten: Sangiovese, Canaiolo, Ciliegiolo, Malvasia Nera, Aleatico; Vermintino, Trebbiano Toscano
Rebfläche: 2,5 Hektar
Manuelle Lese: ja
Dünger: ja
Pflanzenschutz: biodynamisch, Kupfer und Schwefel
Biodynamisch zerifiziert: ja
Direktverkauf: ja
Wohnmöglichkeit: ja


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