Marsala befindet sich im Aufwind. Weniger aufgrund des legendären aufgespriteten Weins als vielmehr wegen einer Handvoll Winzer, die seit einigen Jahren spektakuläre Weine aus Grillo, Catarratto, Zibibbo und Nero d’Avola in die Flasche bringen: unter ihnen Nino Baracco, Pierpaolo Badalucco, Vincenzo Argilieri und – last but not least – Fabio Ferracane.
Fabio ist zwischen Reben aufgewachsen. Schon sein Großvater kultivierte ein paar Weingärten. Sein Vater verkaufte seine Trauben an die Winzer der Umgebung und produzierte ein wenig für den Hausgebrauch. Simple Weine, die Fabio aber mochte und bei deren Produktion er mithalf. Ihm gefiel die Arbeit im Keller, weshalb er beschloss Önologie zu studieren.
Dort lernte er viel, unter anderem auch wie er Wein nicht machen wollte. Er hatte wenig Lust darauf, im Weingarten begangene Fehler mit allen möglichen technischen und chemischen Hilfsmitteln zu kaschieren. Weshalb er den Fokus von Anfang an auf die Gesundheit seiner Böden, Reben und Trauben lenkte. In den raren Jahren zu großer Feuchtigkeit selektiert er akribisch, um ausnahmslos gesundes Rebmaterial in den Keller zu bekommen.
Grundsätzlich sind seine Weingärten von viel Sonne, sandigen Böden und salzigem Wind geprägt, der vom nahen Meer in die Weingärten dringt – genau diese Attribute möchte er – seinem Terroir zutiefst verpflichtet – auch in seinen Weinen wiedergeben. Dafür übt er im Keller Verzicht. Wenn es allerdings an den ersten Lesetagen Ende August 35°C und mehr hat, kühlt er den Most ein wenig. Als einziges chemisches Hilfsmittel fügt er ein wenig Schwefel vor der Füllung hinzu. So entsteht ein recht breites Spektrum an Weinen, denen man anmerkt, dass sie auf dem quasi gleichen Breitengrad wie Tunis entstanden sind, die aber dank bester Weingartenarbeit, dem richtigen Lesezeitpunkt und kurzen Mazerationszeiten auch über ausreichend Struktur verfügen.
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