Sechs Jahrzehnte ist es hier, dass Ermanno Conti die Idee hatte, sich im historischen Weinbaugebiet Boca, genauer in Maggiora, im Schatten des Monte Rosa, eine Art Burg zu bauen. Dort wollte er zum einen seinen „flüssigen Schatz verteidigen und konservieren“, zum anderen aber auch Menschen beherbergen, die Lust hatten, seine Weine zu probieren und zu trinken. Sein Anliegen führen heute vor allem seine beiden Töchter Elena und Paola fort. Sie begnügen sich allerdings nicht damit den väterlichen Intentionen zu folgen, sondern ihren eigenen Ideen vom Zusammenspiel zwischen Wein und Kultur freien Lauf zu lassen.
Kultur hat dabei sowohl eine landwirtschaftliche wie auch künstlerische Bedeutung. Letztere manifestiert sich in fortwährenden Ausstellungen und Veranstaltungen im Schloss, aber auch an den Etiketten, die von unterschiedlichen Künstlern gestaltet wurden. Erstere in einer Herangehensweise, die kompromisslos der Natur das erste und letzte Wort überlässt und in Rebsorten, die ausnahmslos die Region widerspiegeln: Nebbiolo, Vespolina, Uva rara, Dolcetto und Greco novarese, besser bekannt (wenn auch nicht sehr) als Erbaluce.
Elena und Paola vinifizieren nach klassischen Prinzipien. Die Gärung ist spontan, die Maischestandzeiten sind bei Rot- wie Weißweinen relativ lange, der Ausbau erfolgt in Holzfässern und ohne jegliche Zusatzstoffe, mit der Ausnahme von etwas SO2 vor der Füllung. Alle Weine sind ungeschönt und ungefiltert und gehören zum Besten, was es nördlich von Barbaresco zu trinken gibt.
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