Im Schlagschatten des Piz Bernina, am Fuße der Alpe retiche, der rhätischen Alpen wurzeln die Nebbiolo-Stöcke von Ar.Pe.Pe, benannt nach Arturo Pelizzati Peregodas, dem Vater der gegenwärtigen Besitzer Isabella und Emanuele. 1984 schied er aus einem Konsortium an Winzern aus, das diverse Weinkeller in Italien umfasste und machte sich auf seinen eigenen Weg. Der war im wahrsten Sinne des Wortes steinig, lagen doch die meisten seiner Weingärten in Grumello (einer Subzone des Valtellina) in unwegsamem gebirgigem Gelände, einzig gehalten von einer Unmenge an wild in den Berg gebauten Steinterrassen.
Was in den folgenden 30 Jahren entstand gehört zu den großen Leistungen im italienischen Weinbau. Ar.Pe.Pe ist in dieser Zeit zu einer der wenigen Alternativen großer Baroli aufgestiegen. Die Voraussetzungen sind hart und doch brillant. Karge Bergböden machen quasi überall Handarbeit notwendig. 10 Hektar werden so bewirtschaftet, allesamt steile und steilste Hanglagen. Gelesen wird in 10 Kilo Rucksäcken, die beim Abstieg nicht behindern, und das zumeist in praller Sonne, da fast alle Lagen nach Süden ausgerichtet sind.
Sind die Hänge dem Nebbiolo und einzig dem Nebbiolo vorbehalten, so gehört das Innere des Berges dem Weinkeller. Der wurde in monatelanger Arbeit in den Berg gegraben und beinhaltet heute alles was ArPePe für die Weinherstellung braucht. Das sind Eichen- und vor allem Kastanienfässer, die an die lange Geschichte des Valtellina anknüpfen. Der Ausbau ist lang, oft vergeht ein knappes Dutzend Jahre bis die Weine das Licht der Welt erblicken. Und so ist es nichts Ungewöhnliches, wenn Ar.Pe.Pe auch heute noch Weine aus den den frühen 2000er Jahren anbietet. Der Stil hat sich dabei in all diesen Jahren nicht wirklich geändert. Die Nebbioli sind elegant, mineralisch, komplex, fruchtpräzis, lebendig und über die Jahre meist geprägt von feiner Würze und Erdigkeit. Sie sind in all ihrer Frische und Strenge auch große Repräsentanten einer viel zu unbekannten Bergweinregion.
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