Hintergrund & Herkunft

Manzoni Bianco ist die erfolgreichste unter den italienischen Neuzüchtungen und eine der qualitativ ansprechendsten weltweit. Sie entstand also nicht, wie gemeinhin üblich, durch eine natürliche Kreuzung in freier Wildbahn, sondern durch beabsichtigtes Experimentieren im Labor. Ihr Schöpfer heißt Luigi Manzoni, dem nachgesagt wird, dass er ein besonderes Händchen für die Kreation von Rebsorten mit Feinweinpotenzial hatte. Wirklich nachvollziehbar ist das heute nur noch durch die Vinifikationen des Incrocio Manzoni 6.0.13, dem bereits erwähnten Manzoni Bianco und des Incrocio Manzoni 2.15, kurz Manzoni Rosso. Luigi Manzoni züchtete wesentlich mehr Sorten, doch wurden diese – auch unter Wissenschaftler gibt es Barbaren – nach seiner Pensionierung von seinen Nachfolgern ausgerissen.

Manzoni Bianco wurde lange für eine Kreuzung aus Riesling und Pinot Bianco gehalten (so steht es auch noch auf Elisabetta Foradoris Webseite), jüngste Analysen belegen jedoch, dass es sich tatsächlich um die Frucht einer Beziehung aus Riesling und Chardonnay dreht. Sei es wie sei, Elisabettas Manzoni Bianco fühlt sich auf den abwechselnd kalkweißen und tonroten Böden von Fontanasanta, einer hügeligen, sich östlich von Trento befindlichen Lage so wohl, dass der daraus vinifizierte Wein längst zu einem Meilenstein in den Weißweinwelten des italienischen Nordens geworden ist (ein zweiter Manzoni Bianco, der Isidor von Giuseppe Fanti, würde sich übrigens ähnlich viel Aufmerksamkeit verdienen). Vergoren wird er spontan und über sieben Tagen auf den Schalen in Betonfässern, ausgebaut danach über ein knappes Jahr in Akazienholz. Wie allen Foradori-Weinen tun ihm ein paar Jahre Flaschenreife nur gut.

Stil

Spielt seine Trümpfe nur langsam aus, doch stechen die dafür auch. Anfängliche Kräuternote räumen nach einer Weile das Feld bzw. integrieren sich in gelbe Steinobstaromen und Zitrusnoten. Der Textur ist schlank, elegant und druckvoll, die Struktur geradlinig und kompakt. Hat ordentlich Energie und Dynamik und einen leicht steinigen Unterton. Findet für gewöhnlich über die ersten drei Jahre sein Gleichgewicht und gewinnt dabei fortwährend an Substanz.

Datenblatt

Rebsorte: Manzoni Bianco
Bewirtschaftungsart: biodynamisch
Weingarten: Fontanasanta – östlich von Trento wurzeln die Reben in Kalk und rotem Ton
Lese: per Hand
Vergärung: spontan| wilde Hefen, in Zement
Ausbau: in Akazienfässern
Filtration: nein
SO₂: 50mg/l
Alkoholgehalt:  12,0 % vol
Verschluss: Naturkork
Trinktemperatur: 16-18 °C
Perfekte Trinkreife: 2020 – 2030


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