Bei Claudio Campaner kann man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Der junge Mann, der 2017 seinen Job in Mailand an den Nagel gehängt hat, um seinen landwirtschaftlichen Betrieb „Distina“ zu gründen, verschreibt sich nicht nur dem Wein – er ist auch Schnapsbrenner und ein sehr guter noch dazu.
Geplant hat er sein Projekt Distina schon ein paar Jahr davor, als er sich einen Hektar Rebland in Bacedasco Alto nahe Piacenza kaufte und bei Vittorio Capovilla, einem der besten Brenner Italiens in die Lehre ging.
Der Hektar Reben, den er sich besorgte und aus dem er heute zwei Frizzante (metodo ancestrale) vinifiziert, wurde 1980 gepflanzt und ist mit einem Sammelsurium autochthoner Sorten bestockt. Neben der rund um Piacenza omnipräsenten Malvasia di Candia aromatica wachsen darin auch Moscato bianco, Marsanne, Barbera und Bonarda.
Gleich am ersten Tag stellte Claudio die Weingärten auf biologische Bewirtschaftung um. Die Kultivierung der Reben wie auch der mittlerweile hinzugekommenen Obstbäume basiert auf akribischer Handarbeit. Er tendiert zum Perfektionismus, macht folglich alles selbst, beobachtet viel und hat sich im freien wie auch im Keller der Prinzipien der Naturweinbewegung verschrieben.
Die beiden Weine werden nach der metodo ancestrale vergoren, das bedeutet, dass sie noch während der Gärung – bei ca. 25g/Restzucker – in die Flasche gefüllt und darin fertigvergoren werden. Die abgepressten Traubenschalen verwendet er für die Destillation zu Grappa.
Für das kommende Jahr hat Claudio zudem die Vinifikation von zwei Stillweinen und die Destillation von Bränden aus alten Obstsorten geplant.
Die Weine
Bason: Assemblage aus Barbera und Bonarda, den beiden roten Klassikern der Region. Ungeschönt und ungefiltert, vital und dynamisch. Fleischig, saftig. Ganz dunkle Frucht. Hat Power, nicht zu knapp Säure und Gerbstoff. Macht ordentlich Dampf in Richtung Gaumen.
Ambra: Malvasia di Candia Aromatica, Moscato Bianco und Marsanne auf den Schalen vergoren. Hat Körper und Charakter, Kraft und Eleganz. Ist dichtgewoben, druckvoll und dank der erstgenannten Rebsorten aromatisch mit einer Tendenz zum Gelbfruchtigen und Floralen. Sehr gut.
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