Eugenio Bocchino, Nebbiolo d’Alba La Perucca

Dichtung: Intensiv, kraftvoll und erdig. Kein Wein für einen Kindergeburtstag. Dass man die Flasche theoretisch trotzdem locker alleine packen würde, liegt daran, dass Tannin und Säure brillant puffern. Der Nebbiolo riecht schon strukturiert, ein paar Beeren, ein paar mediterranen Kräutern wechseln mit dunkler Noten ab (Erde, Moos). Die Kühle des Jahrgangs belebt zusätzlich, erdige Aromen tragen ihn über den Gaumen. Lang und wie jeder gute Barolo, der erst 6 Jahre am Buckel hat, jung.

Wahrheit: Am liebsten hätte ich jeden Tag ein paar Gläser Nebbiolo. Oder Flaschen. Ist nicht: zum Trost gibt es immerhin gelegentlich ein Glas von Eugenio Bocchinos Nebbiolo La Perucca – den kann man definitiv zu den fünf besten Nebbioli zwischen den ZONEN zählen. Die Zonen? Barolo und Barbaresco. Von Eugenio Bocchinos Weingarten La Perucca kann man, ist man gut in Form, einen Stein nach Barbaresco rüberwerfen. Hilft alles nichts. La Perucca schmeckt zwar wie Barbaresco (und viel besser als viele, die ich von dort kenne) ist aber bloß ein Nebbiolo d’Alba. Tut prinzipiell nichts zur Sache, kostet halt nur die Hälfte und da einer der Gründe, warum es Barolo nicht auf Tagesbasis gibt der Kostenfaktor ist, sei der Preis (€ 24 bei vinonudo.at) eben mal erwähnt. La Perucca basiert vor allem auf Lehm, Kalk und Sand, die Pflanzdichte liegt bei 5000 Stöcken pro Hektar bei einem durchschnittlichen Ertrag von 1kg/Stock. Gepflanzt wurde der Weingarten 1995 auf 280 Meter Höhe, seit einigen Jahren wird er konsequent biodynamisch bearbeitet, wobei auch die alljährlichen Kupfermengen kontinuierlich abnehmen. Der Ausbau befindet sich in einer Umstellungsphase. 2008, der Jahrgang, mit dem ich mir meine Abende vertreibe, lag noch in gebrauchten Barriques, seit 2010 landet der Wein in großen slawonischen Eichenfässern. Vinifiziert wird quasi interventionsfrei.

vinoeterra
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