L’Acino ist eines jener Projekte, dass man selbst dann unterstützen sollte, wenn die Weine nicht so gut wären wie sie sind. Es geht auf die Kappe von drei Freunden, Antonello Canonico, Emilio Di Cianni e Dino Briglio, wurde 2006 ins Leben gerufen und hat sich gleich mehrere Ziele gesteckt. Zum einen geht es den dreien um die Wiederbelebung des kalabresischen Weinbaus, zum anderen – und damit verbunden – um die Renaissance alter autochthoner Sorten. Dafür pachtete man erstmal zwei Weingärten mit roten Sorten in den Bergen nördlich von Cosenza: in einem steht Mantonico (kenne ich nicht), im anderen Magliocco (exzellent). Gewirtschaftet wurde von der ersten Sekunde weg biodynamisch und als man mit dem Terrain vertraut und sich der Herangehensweise  sicher war, kamen auch noch ein paar Stöcke Mantonico Bianco, Greco Bianco und Guarnaccia Bianca dazu – daraus entstand dann der Chora.

Der ist geradlinig, lebhaft-nervös und vor allem von mediterranen Kräutern, floralen und Zitrusnoten geprägt. Die Säure kracht und auch Gerbstoff trägt seinen Teil zur Struktur des Weines bei  – das ist ausnahmsweise keiner längeren Mazerazion sondern dem natürlichen Gerbstoffgehalt des Mantonico geschuldet. An Körper mangelt es nicht, ebenso wenig an Energie, Spannung  und Länge. Vergoren wird spontan, ausgebaut in Stahl und Zement, geschönt und gefiltert wird nicht, geschwefelt wird minimal.


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