Palazzo Tronconi

Palazzo Tronconi ist ein Gesamtkunstwerk. Das ist schon deshalb erstaunlich, weil es das Weingut erst seit 2010 gibt. Es geht auf die Kappe von Marco Marrocco und ist, anders als es der Name suggeriert, kein altes Gemäuer, sondern perfekt in die Landschaft eingepasste Gegenwartsarchitektur. Darin befinden sich die Büros, ein Restaurant und die Kellerei, in der derzeit acht verschiedene Weine vinifiziert werden, die abgesehen davon, dass sie durch die Bank sehr gut schmecken, auch eine Kulturleistung darstellen. 

Zum einen weil Marco seine Weingärten biodynamisch bewirtschaftet, vielmehr aber weil er sie mit Rebsorten bepflanzt hat, die einen weiten Blick zurück in die Weingeschichte des Latiums und speziell der Region rund um Arce werfen, wo sich das Weingut befindet: Maturano Bianco, Pampanaro, Capolongo, Olivella und Lecinaro wurden zwar angeblich schon im Königreich Neapel begeistert konsumiert, heute findet man die Rebsorten allerdings so gut wie nirgendwo mehr.

Zumindest bis Marco Marrocco begann, sie im Valle del Liri am nördlichen Ausläufer des – mehr als sehenswerten – Drei-Regionen-Nationalparks Abruzzen, Molise und Lazio neu auszusetzen oder wieder instandzusetzen. Bei seinem Projekt behilflich waren ihm der Biodynamik-Experte Michele Lorenzetti und Piero Macciocca vom gleichsam exzellenten Weingut La Visciola.

Dessen elegante Handschrift hat im Keller seine Spuren hinterlassen, wo die Weine spontan in Zement vergoren, für gewöhnlich in 500 Liter Holzfässern gereift und ungeschönt und ungefiltert abgefüllt werden.


Palazzo Tronconi

Via Corte Vecchia, 44
03032 Arce (Fr) – Italia
+39 0776 539678
info@palazzotronconi.com
palazzotronconi@legalmail.it
www.palazzotronconi.com

 

Weine – eine Auswahl

Fregellae: Pampanaro, Maturano bianco und Capolongo. In Akazienfässern ausgebaut. Zitrusnoten, floral, filigrane Frucht. Hat Tiefe ohne anstrengend zu sein. Fließt ausgewogen und unbeschwert über den Gaumen. Sehr gut.

Fatìa: Die kleine Schwester des Fregellae. In Zement vergoren und ausgebaut. Der weiße Einstieg. Blüten, Zitrus, frisches Kernobst. Geradlinig, strukturiert, erfrischend. 

Mocevò: Aus autochthonen roten Sorten gekeltert. In 500 Liter Fässern gereift. Trockenobst, reife rote Früchte, süße Würze, Pfeffer. Rund. Kein forderndes Tannin. Recht kräftig und intensiv. Leichter Holzton.

Gizziello: Rifermentato, ergo: Rosato Frizzante mit einer Zweitgärung in der Flasche. Nicht degorgiert. Die Rebsorte ist Lecinaro, die sich aufgrund ihrer hohen Säure und ihres generell leichten Körpers optimal für den Ausbau von Rosé und Frizzante und natürlich Rosé Frizzante eignet. Straff, vibrierend, saftig. Rosen, Zitrus und rote Früchte.

Donnicò: 100% Olivella. Wurde über 12 Monate im Tonneaux gereift. Gleichfalls eine alte rote Rebsorte aus dem südlichen Lazio. Mediterran. Rotfruchtig. Kräuter und Pfeffer am Gaumen. Elegant und direkt. Weiche Tannine. Präsente Säure. Nie ausladend. Ausgewogen und saftig. Sehr gut.


Rebsorten: Maturano Bianco, Pampanaro, Capolongo, Sauvignon Blanc; Olivella, Syrah und Lecinaro
Rebfläche: 18 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biodynamisch zertifiziert: ja, Demeter
Wohnmöglichkeit: ja


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: vinisud

AT/DE/CH: –

 


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