Hintergrund
Daniele Ricci meinte einmal, dass es besser sei, Timorasso-Weingärten möglichst alleine zu bearbeiten. Die Sorte ist derartig kompliziert in der Bewirtschaftung, dass Erfahrung und das Wissen um die individuellen Eigenheiten der Rebstöcke guttun. Heute hilft ihm meistens sein diesbezüglich bestens geschulter Sohn Mattia, ansonsten aber ist die Pflege der knapp 30000 Timorassostöcke vorwiegend Chefsache. Daniele kennt Timorasso wie kaum ein anderer, weiß um ihre extreme Wüchsigkeit und Fertilität und ihre Botrytisanfälligkeit. Er kennt aber auch Antworten auf diese Herausforderungen und die lassen sich Jahr für Jahr auch im San Leto Blu nachvollziehen.
Die Trauben für den San Leto Blu stammen aus einem, in den späten 80er Jahren bestockten Weingarten. Sie werden spät gelesen und über drei Tage mazeriert, wobei der Tresterhut nie durchbrochen wird, um nicht zu viele Gerbstoffe auszulaugen. Einmal abgepresst, wird der Wein in Akazienfässer umgezogen, wo er für ein Jahr weiterreift, ehe er unfiltriert abgefüllt für zwei weitere Jahre in der Flasche seine endgültige Form findet.
Stil
Vielschichtiges und harmonisches Aromaprofil. Lebhafte aber nie aufdringliche Säure kontert einem mürben und feingliedrigen Gerbstoff. Die Textur ist cremig, saftig und weich (ein Freund meinte einmal, dass ihn der San Leto an elsässische Rieslinge denken ließe, wobei unserer Ansicht nach Danieles Wein direkter und stringenter ist). Lang, kompakt und fokussiert, prägen ihn im Abgang gelber Frucht, Steine und Kräuter.
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