Cascina Roccalini (Barbaresco)

Paolo Veglio ist Jahrgang 1978. Seit 1992 arbeitet er als Weinbauer in den Weingärten der Familie. Bis 2004 lieferte er seine Nebbiolo-Trauben bei Barbaresco-Legende Bruno Giacosa ab, danach wagte er den Sprung ins kalte Wasser und begann seine Trauben selbst zu vinifizieren. Unterstützt wurde er anfangs von Dante Scaglione, dem einstigen Kellermeister von Giacosa. Nach ein paar Jahren begann er dann auch im Keller selbst die Fäden zu ziehen und verpasste seinen Weinen eine eigene, zunehmend raffiniertere und elegantere Handschrift. Mittlerweile produziert er die mitunter besten Barbaresco der Region (und das zu einem nachvollziehbaren Preis). Er schloss sich über einige Jahre der Naturwein-Winzervereinigung ViniVeri an, die seine Herangehensweise entscheidend mitprägte. 

Auch wenn er ein paar Tausend Flaschen ganz ordentliche Barbera und Dolcetto abfüllt, ist seine unumschränkte Domäne Nebbiolo. Daraus keltert er drei Weine, einen Langhe Nebbiolo und zwei Barbaresco, die durch die Bank ganz große Klasse sind. Die Kellerarbeit ist traditionell. Er vergärt spontan und ohne Temperaturkontrolle in großen Zementbottichen, setzt auf lange Maischestandzeiten und einen geduldigen Ausbau in großen Holzfässern. Paolos Weine sind ungeschönt und ungefiltert. 

Cascina Roccalini

Adresse: Località Roccalini, Barbaresco (TO)
Telefon: 3470526898, 0173 638340
E-mail: cascinaroccalini@gmail.com

Langhe Nebbiolo: 60 Tage auf der Maische. In Zementzisternen vergoren. Klare Frucht- und Blütennoten.  Fordernde Tannine werden in einem kompakten Körper aufgefangen. Mundfüllend. Kraftvoll. Erdig. In Sachen Alkohol eher auf der kräftigen Seite. Ist dennoch ausgewogen. Eindrucksvoller Einstieg.

Barbaresco: Gleiche Vinifizierung wie der Langhe Nebbiolo. Die Trauben stammen diesmal allerdings aus unmittelbar das Weingut umgebende Weingärten. 18-monatige Reifung in großen Holzfässern. Bereits in der Nase erdig, würzig, floral, dicht, lebendig und präzis. Am Gaumen straffer und strukturierter als Langhe N. , frisch, substantiell, lang und mit viel Trinkfluss. 

Barbaresco riserva: Gleiche Vinifizierung wie die anderen beiden. 24-monatiger Ausbau im Holzfass, danach nochmals 24 Monate in der Flasche. Vielschichtig wie schon der klassische Barbaresco davor.  Vielleicht nochmals komplexer. Am Gaumen tief, dicht und engmaschig. Ist kraftvoll – und eine Eigenheit vieler großer Nebbiolos – gleichzeitig grazil. Great.

vinoeterra
About The Author

There are no comments yet, but you can be the first



Comments are closed.

Newsletter