Castelsimoni – Extremweinbau am Gran Sasso

Castelsimoni

Manuela Castellani und Paolo Simoni, kurz Castelsimoni, haben ein Weingut an einem Ort gegründet, wo andere Bauern Linsen und Kartoffeln anbauen und Hirten ihre Schafe weiden lassen – wohin sich aber bisher keine anderen Winzer gewagt haben.

Auf 800 Metern Höhe, direkt am westlichen Hangfuß des Gran Sasso, des mit knapp 3000 Metern höchsten Berg des Apennins, haben die beiden inmitten 2009 ihren ersten Reben ausgepflanzt – keinen Montepulciano und keinen Trebbiano, wie sonst in den Abruzzen üblich, sondern Pinot Nero, Riesling, Chardonnay und Traminer, Rebsorten, die wesentlich besser mit den recht kühlen Bedingungen dort oben umzugehen wissen.

Man kann davon ausgehen, dass die beiden wussten, was sie taten – Manuela ist Biologin und Paolo Geologe. Beide sind felsenfest davon überzeugt, dass die Zukunft des Weinbaus in der Höhe liegt; und damit dürften sie angesichts der Klimaveränderungen der letzten Jahre wohl auch recht haben. 

Auch wenn Spätfrost ein nicht unwesentliches Problem darstellt, gedeihen ihre Trauben grundsätzlich prächtig. Weshalb Manuela und Paolo auch jedes Jahr aufs Neue ein paar Reben mehr in das felsige, von Kalk durchsetzte Terrain setzen und mittlerweile auf ein kleines aber feines Sortiment bauen können.

Das ist bei Rot- wie Weißweinen, wie nicht anders zu erwarten, generell schlank und elegant und von kühlen, klaren und präzisen Aromen geprägt.


Manuela Castellani und Paolo Simoni
Adresse: Via Solferino – Preturo
Telefon: +39 347 246 1700
E-mail: info@castelsimoni.it
Webseite: castelsimoni.it

 

Weine – eine Auswahl

Lupa Bianca: „Die weiße Wölfin“ – die vermutlich auch gelegentlich durch die Weingärten streift – ist ein Riesling, der auf einem Südhang gewachsen über sechs Monate bei sukzessiver Battonage auf der Hefe bleibt, danach ungefiltert gefüllt wird und schlussendlich über 40 Monate in der Flasche sein Gleichgewicht findet. Er ist kühl, ausgewogen und elegant, riecht nach Zitrusfrüchten, Kräutern und weißen Blüten und klingt knochentrocken, straff und vital aus.

Tramè: Traminer, der bei kühlen Temperaturen über einige Tage in Kontakt mit seinen Schalen bleibt. Das gibt ihm Struktur, die zudem von einer präsenten aber nie vordergründigen Säure ergänzt wird. Die Aromen sind wie es sich für einen Traminer gehört: intensiv, floral und ein wenig exotisch.

Diamante Nero: Ein Pinot Nero, der über ein Jahr in einem großen Holzfass ausgebaut wird und danach noch ein weiteres in der Flasche reift. Riecht nach Kräutern und Waldbeeren, ist leichtgewichtig, spielerisch und elegant, mit durchaus spürbaren Gerbstoffen und einer kühlen, strukturierenden Säure. Endet subtil, fein-aromatisch und lang.


Rebsorten: Riesling, Traminer, Chardonnay; Pinot Nero
Rebfläche: 2 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: nein
Wohnmöglichkeit: nein


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: –

AT/DE/CH: –

 

vinoeterra
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