Les Granges

Les Granges liegt etwas versteckt zwischen Reben und Wäldern in den bisweilen wild abfallenden Hängen zwischen Nus und Cretes.

In der Gegend wird bereits seit langer Zeit Weinbau betrieben wird, was unter anderem die Tatsache beweist, dass es mit der Vien de Nus sogar eine Rebsorte gibt, die nach der Region ein paar Kilometer östlich von Aosta benannt ist. 

Diese wird klarerweise auch von Liana Grange und Gualtiero Crea kultiviert, macht aber nur einen Teil ihres spannenden Rebsortenspektrums aus. Daneben beschäftigen sich die beiden auch noch mit Pinot Gris (wir sind im Valle d’Aosta, wo zwar jedermann Italienisch spricht, Französisch aber den Ton angibt), Pinot Noir, Cornalin, Fumin und in geringen Mengen auch noch mit Mayolet, Premetta, Ner d’Ala und Petit Rouge.

Exposition und Klima von Les Granges sind für den Weinbau prädestiniert. Die drei Hektar Weingärten schauen allesamt in den Süden, bekommen also ausreichend Licht und Sonne ab, um selbst in den luftigen Höhen des Aostatals bestens zu gedeihen und der stets präsenten Thermik standzuhalten, die den Weinen eine eminente Frische und Lebendigkeit verleiht. 

Der kontinuierlich blasende Wind hat zudem den Vorteil, dass die Traubenzone in den Reben nach Regenfällen relativ schnell abtrocknet und wenig Zeit für die Entwicklung von Pilzkrankheiten lässt. Ein Umstand, der Liana und Gualtiero in die Karten spielt, die ihre Weingärten 2012 auf biodynamische Bewirtschaftung umgestellt haben.    

Der bewusste Verzicht auf Chemie macht sich auch im Keller bemerkbar. Dort setzen die beiden anders als die meisten ihrer Kollegen im Aostatal auf wilde Hefen und eine Vinifikation, die sich letztlich mit ein bisschen Schwefel vor der Füllung zufriedengibt. Die Resultate sind speziell bei den Rotweinen beeindruckend, die offen, vielschichtig, ausdrucksstark und vital zu den besten der Region gehören. 


Liana Grange und Gualtiero Crea
Adresse: Località Les Granges 8, Nus
Telefon: +39 339 4896438
E-mail: info@lesgrangesvini.com
Webseite: lesgrangesvini.com

 

Weine – eine Auswahl

Cornalin: Eine alte Rebsorte, die einst omnipräsent im Aostatal von der Reblaus quasi ausgelöscht wurde. Über acht Monate im Stahltank gereift. Dunkle Beeren, Pfeffer, dunkle Schokolade. Stoffig und doch voller Elan. Hat eine samtige Textur und ein kühles Finish. Sehr gut.

Nus Malvoisie: Malvoisie ist der lokale Name für Pinot Gris. Der wird sofort abgepresst, spontan vergoren und über acht Monate in Stahltanks ausgebaut. Ist ebenfalls stoffig und gleichzeitig frisch. Hat erfreulicherweise eine lenkende Säure, die man bei der Sorte gelegentlich vermisst. Ist aromatisch vor allem von reifer gelber Frucht geprägt. 

ps: aus den getrockneten Malvoisie Trauben wird außerdem ein passito produziert.

Fumin: Aus der gleichnamigen Rebsorte, einer der spannendsten des Aostatals gekeltert. Wird über 12 Monate teils im Stahltank, teils im Tonneaux gereift. Würzig, rotfruchtig. Mit zupackenden Tanninen und einer nicht zu unterschätzenden Säure. Eleganz vereint sich hier mit Tiefe. Entwickelt sich wie alle guten Fumins über Jahre hinweg. Geduld tut also gut.

Nus Rouge Doc: Zu 60-70 Prozent aus Vien de Nus. Die restlichen 30-40 Prozent bestehen aus Petit Rouge, Premetta, Mayolet und Fumin. Über acht Monate im Stahltank ausgebaut. Ist dunkelfruchtig, mittelgewichtig und samtig. Die Tannine lenken, sind aber im Vergleich zum Fumin zurückhaltend. Hat viel Trinkfluss, eine fein-würzige Note und ein vitales Finish. 


Rebsorten: Pinot Gris, Pinot Noir, Cornalin, Fumin, Mayolet, Premetta, Ner d’Ala und Petit Rouge
Rebfläche: 3 Hektar
Manuelle Lese: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Wohnmöglichkeit: ja


Bezugsquellen:

Ab Hof: ja, nach Voranmeldung

Aus Italien online: –

AT/DE/CH: –

 

Das Weingut

Le Vieux Joseph, der alte Joseph, ist so alt eigentlich nicht und heißt auch nicht Joseph sondern Ilaria. Ilaria Bavastro. Nachdem das geklärt ist, kann man in Ruhe gleich noch ein paar weitere Informationen nachschieben. Joseph alias Ilaria hat ihre Weingärten auf rund 700 Meter am linken Ufer des Dora Baltea, der – wie geeichte Bergweintrinker wissen – das Aostatal teilt. Die Weingärten schauen folglich in Richtung Südosten, was wiederum bedeutet, dass Ilaria ab den frühen Morgenstunden in der Sonne werkt – und zwar ausschließlich per Hand, da die Weingärten für größere Maschinen zu steil und zu eng sind. 

Ilaria hat Le Vieux Joseph im Jahr 2009 ins Leben gerufen. Das nötige Wissen dafür hatte sie sich davor bei Arbeitsaufenthalten im Piemont, der Schweiz und im Aostatal angeeignet. Sie startete in einem 3000 qm großen Weingarten, in dem sie alte Cornalis und Vien du Nus-Rebstöcke wieder aufpäppelte. Sukzessive kamen quer durch das mittlere Aoastatal noch weitere Mikroanlagen dazu, sodass sie heute zwischen Aosta, Nus und Quart insgesamt zwei Hektar ihr Eigen nennt. 

Meist ganz auf sich allein gestellt klettert sie durch ihre Weingärten, die sie trotz der widrigen Topographie biologisch bearbeitet (eine Tendenz, die bei den lange recht skrupellos agierenden Aostatalwinzern derzeit Schule macht). 

Im Keller tut sie das, was zu tun ist und nicht wesentlich mehr. Das funktionierte zwar anfangs nicht immer so, wie sie sich das vorstellte, hat sich aber durch die Hilfe von Fabien Bonnet, dem Kopf hinter dem exzellenten Weingut Le Petit Riens, längst normalisiert. 

Mittlerweile keltert Ilaria insgesamt drei Weine, die nach einer spontanen Gärung für ein gutes Jahr in Stahltanks oder kleinen, gebrauchten Holzfässern landen und ungefiltert und ungeschönt gefüllt werden.

Ilarias Weine sind klar, geradlinig und einladend, einfach aber nie banal, animierend und doch profund.

Die Weine

Petite Prince: Pinot gris. 12000 Stöcke am Hektar. Steinobst, Salbei, Honignoten. Mineralisch, kühl. Stoffig, dichte Textur. Saftig. Elegant. 

Mariadzo: Cuvée aus Cornalin, Vien de Nus und Pinot Noir. 12000 Stöcke am Hektar. Auf Moränengestein gewachsen. Über 24 Monate im Stahltank ausgebaut. Erdig, balsamisch, Ribisel. Klar, kühl, vertikal. Frisch und mineralisch. Trinkfluss mit Tiefgang.

Clos de Cartesan: Cuvée aus Petit rouge, Fumin, Nebbiolo, Cornalin, Ciliegiolo und Barbera. Alte Stöcke. 30 Tage auf den Schalen, zwei Jahre im Stahltank (80%) und Holzfass (20%). Erde und Unterholz, Wacholder, rote Beeren. Kühl, geradlinig, präzis. Fein strukturiert. Elegant und schlank und doch mit ordentlich Zug in Richtung Gaumen. Sehr gut

Le Vieux Joseph

Ilaria Bavastro
Via Parigi 170
Aosta
Tel.3485637107

Ein paar Fakten

Rebsorten: Pinot Grigio, Cornalin, Vin de Nus, Nebbiolo, Fumin, Ciliegiolo, Barbera
Rebfläche: 2 ha
Manuelle Lese: ja
Dünger: –
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: –
Direktverkauf: ja
Wohnmöglichkeit: nein

Newsletter