Die Cascina Val Liberata ist eines der unzähligen jungen Weinprojekte, das in den letzten Jahren mit bester Intention und großem Eifer im Piemont gestartet wurden. Es wurde 2014 in Villamiroglio, gut 30 Kilometer westlich von Turin offiziell ins Leben gerufen, wobei Deirdre O’Brien und Maurizio Caffer bereits davor als Landwirte tätig waren. 2014 kamen zu den Nussbäumen und Gemüsegärten dann aber auch noch 3,5 Hektar Weingärten hinzu, bepflanzt mit 1,5 Hektar Nebbiolo, 0,5 Hektar Grignolino und 1,5 Hektar Slarina. Über Letztere würde ich gerne ausführlich berichten, doch ist so gut wie nichts über die Sorte bekannt. Sie hat ihre Heimat im Basso Monferrato – der Gegend, die die Cascina Val Liberata einschließt –, wo sie auch unter dem Namen Cenerina (die Aschfarbige) bekannt ist. Erstmals erwähnt wurde sie im 18. Jahrhundert. Im 20. Jahrhundert wurde sie aufgrund schwacher Erträge kaum noch angepflanzt. In den letzten Jahren beschäftigte sich die Universität in Turin mit ihr und fabrizierte einige Mikrovinifikationen, die auch Deirdre und Maurizio kosteten(und anscheinend auch Ezio Trinchero, der sie gleichfalls kultiviert) und, begeistert vom Ergebnis, auspflanzten.
Die Weingärten befinden sich auf von Wald umgebenen Hängen und fallen relativ steil ab. Die Bewirtschaftung ist offiziell biologisch, inoffiziell borgen sich die beiden auch einige Methoden aus der Biodynamik aus. Mit eigenen Kräuterextrakten probieren sie sich zudem an der Bekämpfung von Peronospora.