15 Okt 2020
Vigne di San Lorenzo (Romagna)
Vigne di San Lorenzo – Biographie des Weinguts
Filippo Manetti kam über Umwege zum Weinbau. Er studierte Elektrotechnik und danach Philosophie, ehe er aus seiner Liebe zum Gärtnern heraus, sich an der Peripherie Brisighellas ansiedelte. Er pflanzte Tomaten, Obstbäume und eine erste Reihe Sangiovese. Bei Letzterer sollte es nicht bleiben. Heute bewirtschaftet er 4 Hektar Weingärten nahe der schönen, kleinen Stadt in den romagnolischen Hügeln. Er ist ist Mitglied der Bioviticultori, einer sechsköpfigen Gruppe, die es sich zum Ziel gesetzt hat, von biologisch zertifizierten Rebflächen hochwertige und repräsentative Weine aus – zumeist – autochthonen Rebsorten zu produzieren. In Filippos Fall sind das vor allem Sangiovese, Malbo Gentile, Albana und Trebbiano, ergänzt von ein wenig Merlot und Cabernet.
Die Rebzeilen beginnen auf knapp 200 Metern – es ist dort vor allem sandig – und ziehen sich über 150 Höhenmeter den Monte Bicocca hinauf. Dort oben ist dann nicht nur das Klima ein anderes, auch der Boden hat sich verändert. Gipsartige Mineralien dominieren dort und mit ihnen der Sangiovese. Filippos Zugang ist dezidiert chemiefrei, er spritzt weder Herbizide noch Fungizide und setzt auf die selbstregulierenden Fähigkeiten seiner Rebstöcke.
Im Keller tut er das, was er tun muss. Minimalintervention ist das Grundprinzip. Die Gebinde sind größtenteils aus Holz, wobei Filippo in den letzten Jahren sukzessive von Barriques auf große Holzfässer umgestiegen ist. Zudem hat er ein paar Stahltanks und eine Amphore, in der er seit einigen Jahren den Menis, seinen exzellenten Albana, vinifiziert.
Früher waren Filippos Weine immer ein wenig zu sehr vom Alkohol getragen. Diesem Umstand hat er in den letzten Jahren erfolgreich entgegengearbeitet. Die Weine sind zwar immer noch dicht und kraftvoll, doch mittlerweile auch harmonisch und elegant.
Filippo Manetti
Via della Resistenza, 56, Fognano di Brisighella
mobil 0039 339 1137070
http://www.vignedisanlorenzo.it
info@campiume.it
Die Weine – eine Auswahl
Alle Weine sind ohne Temperaturregulierung spontan vergoren. Er schönt und filtert nicht, schwefelt wenig und räumt dem Faktor Zeit ausreichend Platz ein.
Gea: 100% Albana. Fünf Tage in Kontakt mit den Schalen. Im Stahltank vinifiziert. Zitrus- und exotische Noten, Laub und Kräuter. Saftig, dicht und druckvoll. Zieht wie auf Schienen in Richtung Gaumen. Sehr gut.
Campiglione Bianco: 100% Trebbiano. Viertägiger Schalenkontakt. Simpler gestrickt als der Gea. Spielerisch und leicht. Pfirsich und Blüten geben den Ton an.
Menis: 100% Albana. Über neun Monate in der Amphore ausgebaut. Einer der besten Interpretationen der Rebsorte. Intensiv, eindrücklich. Warme Aromen. vielschichtig. Mit einer prägender und richtungsweisenden Struktur. Energetisch. Vollmundig. Sehr gut.
Campiume: 100% Sangiovese. Relativ lange Mazeration (40 Tage). Zwei Jahre im Holzfass ausgebaut. Veilchen, Kirschen, Erde. Kompakt, dicht und saftig. Profund aber nie schwer. Eine lenkende aber nie aufdringliche Säure. Gut eingebundener Gerbstoff. Lang.
San Lorenzo: Cabernet Sauvignon & Merlot. Im Holzfass ausgebaut. Kräuter, Tabak, Fleisch und dunkle Beeren. Hat Körper und Kraft. Ausgewogen. Dicht und saftig.
Fieni: Hauptanteilig Malbo Gentile, unterstützt von Cabernet Sauvignon, Sangiovese und Merlot. Im Holz ausgebaut. Gewichtig und gehaltvoll. Dunkle Aromen: Rauch, Leder, Brombeeren. Hat trotz seiner Substanz Trinkfluss. Sehr gut.
Bezugsquellen
Ab Hof-Verkauf: ja, nach Voranmeldung
Aus Italien online: decanto.it
Im deutschsprachigen Raum: –
Hintergrund
Alles an Carmignano ist alt. Oder um es besser zu sagen, alles ist, bis ins Detail, mit Geschichte aufgeladen. Selbst Cabernet Sauvignon, der in diesem Teil der Welt eigentlich nichts verloren hat, laut Rosella Bencini Tesi, der Besitzerin der Fattoria di Bacchereto allerdings auch schon seit 500 Jahren in der Gegend zu finden ist. Schuld daran hatte Caterina di Medici, die Tochter Lorenzo Magnificos, die nachdem sie Königin Frankreichs geworden war, ihre Leidenschaft für Cabernet Sauvignon entdeckte und meinte, dass man die Sorte gefälligst auch in der Peripherie von Florenz anpflanzen sollte – was dann in Carmignano auch schlagartig umgesetzt wurde.
200 Jahre später (aber 100 Jahre früher als in Frankreich und 287 Jahre früher als in Österreich), genauer im Jahr 1716 war es dann Cosimo III Medici, der Carmignano als eine von vier toskanischen Regionen unter Gebietsschutz stellte – das bedeutete, dass der Name Carmignano aufgrund der hohen Qualität der Weine nur dann verwendet werden durfte, wenn die Weine auch in der Region produziert worden waren.
Heute ist Carmignano etwas in Vergessenheit geraten und steht ganz eindeutig im Schatten der Chianti-Gebiete oder Montalcinos. Was allerdings nicht heißt, dass in seinen Kellern (und vor allem in dem der Fattoria di Bacchereto) nicht auch heute noch exzellente Weine entstehen. Warum auch nicht – die natürlichen Voraussetzungen sind schließlich die gleichen geblieben. Die Böden basieren auf Alberese, einem stark kalkhaltigem Gestein und das Klima ist den Sommer über warm und trocken und im Winter kalt und feucht.
Rosella Bencini Tesis ganz einfach Carmignano getaufter Rotwein besteht zu 75% aus Sangiovese, 10% Canaiolo und 15% Cabernet Sauvignon. Die Bewirtschaftung der leicht abfallenden Hügelflächen ist biologisch. Vergoren werden die drei Sorten allesamt spontan jedoch separat, da sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten ausreifen. Der Ausbau erfolgt dann gemeinsam in großen Holzfässern, wo der Wein über die folgenden 18 Monate bleibt. Interveniert wird davor und danach so wenig wie möglich. Der Carmignano wird vor der Abfüllung nicht gefiltert, bekommt jedoch eine kleine Menge SO2 mit auf den Weg in die Flasche.
Stil
Kraftvoll, konzentriert und dicht. Eleganz spielt im Carmignano nur die zweite Geige. Die Tannine machen Dampf und auch die Säure trägt ihren Teil zur Struktur des Weins bei. Die Aromen schlagen Anfang einen fleischigen und animalischen Ton an, werden mit der Zeit aber etwas sanfter und fruchtiger. Fließt trotz seiner Kraft recht ruhig und ausgewogen über den Gaumen. Eignet sich definitiv dafür, für ein paar Jahre im Keller vergessen zu werden.
Daten & Fakten
- Rebsorten: 75% Sangiovese, 15% Cabernet Sauvignon, 10% Canaiolo
- Rebalter: ca. 20 Jahre
- Boden: Alberese (Kalkstein) & Mergel
- Ertrag: 3300 kg/ha
- Gärung: spontan/wilde Hefen in innen verglastem Zement
- Ausbau: über 18 Monate in Holzfässern
- Filterung: nein
- SO2: < 70mg/l
Paulo Ghiddi vereint auf seinem 7 Hektar großen Weingut bei Castelvetro di Modena gleich mehrere Professionen: er praktiziert vorrangig als Winzer, ist aber zudem noch als Hotelier (ein kleiner Agriturismo), Getreide- & Gemüsebauer (Dinkel, Gerste, Artischoken), Essigproduzent (Aceto Balsamico) und Gastwirt tätig. Er arbeitet seit der Steinzeit der offiziellen Zertifizierung biologisch und keltert Weine, die sich zwar vorwiegend lokalen Traditionen gelegentlich aber auch Vorlieben von Paolo verdanken. So hat er neben die in der Zone omnipräsente Lambruscovariante Grasparossa und Trebbiano di Spagna auch ein wenig Cabernet Sauvignon und Chardonnay gepflanzt und dabei den Schmähungen diverser Kollegen widerstanden. Vinifiziert wird allerdings so wie sich das für diesen Teil der Emilia gehört. Einer ersten Gärung in Zement oder Stahl folgt eine Zweitgärung in der Flasche und folglich Weine, die allesamt ordentlich sprudeln und schmecken.
WEINE: Richtig spannend und gut wird es dabei gleich beim ersten Wein, dem Matris Album, einer nach der methode ancestrale vinifizierten Cuvèe aus Trebbiano di Spagna, mit mikroskopischen Anteilen Garganega und Chardonnay. Voluminös, ausladend und üppig kontert sie spät aber dafür nachhaltig mit Säure und punktet am Gaumen wie in der Nase vor allem mit hefigen Noten, Kamille und Minze. Die Nummer zwei der Matris Rubellum, ein ebenfalls flaschenvergorener Rosato, ist straff und zurückhaltend, die ist Textur elegant und kühl, die Hefearomen weichen floralen Noten. Die Nummer drei im Matristrio ist der Matris rubrum, in dem ebenfalls Grasparossa den Ton angibt, allerdings nicht allein – unterstützt wird er von Uva Tosca und dem bereits erwähnten Cabernet Sauvignon – (im einstelligen Prozentbereich). Der hat – zumindest aromatisch – eher wenig zu melden, sorgt allerdings dafür, dass der ohnehin nicht tanninarme Grasparossa nochmals zusätzlich Rückgrat bekommt. Die Aromen sind dunkel und saftig, die Struktur ist, dank einer sehr lebhaften Perlage, animierend und der Körper ist kraftvoll aber elegant.
ps: Paolo Ghiddi hat in Form der Podere Cervarolo quasi einen Untermieter – das kleine, eben erst gegründete Weingut von Andrea della Casa vinifiziert seine Weine im Keller von San Polo. Wer also in die Gegend aufbricht, bekommt am Hof von Paolo die Weine von gleich zwei ausgezeichneten Winzern zu probieren.
Azienda San Polo
Via San Polo 5
Castelvetro di Modena
Tel: +39 348 0738343
info@agrisanpolo.it
www.agrisanpolo.it
WEINE
Matris album
Matris rubellum
Matris rubrum
Die Weine kosten ab Hof um die € 8 (2017).
Jahresproduktion: ca.30000 Flaschen
Rebsorten: Trebbiano di Spagna, Garganega, Lambrusco grasparossa, Uva Tosca, Cabernet sauvignon
Rebfläche: 7 ha
Manuelle Lese: ja
Dünger: ja
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Direktverkauf: ja
Wohnmöglichkeit: ja
04 Jan 2017
Alla Costiera – Unter den Vulkanen
Der Name ist Programm. Alla Costiera, Filippo Gambas Weingut, mag sich zwar im Jahr 2016 im Herzen des Veneto befinden, vor 30 Millionen Jahren, als sich die Colli Euganei, die topographischen Manifestationen vulkanischer Eruptionen erstmals (eine zweite Eruption folgte ein paar Millionen Jahre später) aus dem Meer erhoben, wäre es wohl ungefähr an deren Küste gelegen.
Heikles Terroir: Heute finden sich die das Weingut umgebenden Weingärten von Filippo im äußersten Westen der offiziellen DOC Colli Euganei. Ein paar Meter weiter und man würde in die Zone der Colli Berici fallen, die, auch wenn nur eine 5 Kilometer breite Ebene zwischen den beiden Regionen liegt, doch auf erstaunlich unterschiedliche Traditionen und Rebsorten baut.
Die Weingärten von Filippo liegen fast zur Gänze in dieser Ebene und insgesamt könnten die Bedingungen für hochqualitative Weine definitiv besser und einfacher sein. Anders als in der Hügelwelt der Colli fehlt es an einer, die Weine strukturierenden Thermik: die Tagestemperaturen im Sommer kratzen oft an der 40°C Grenze und – was schwerer wiegt – es kühlt auch nachts nicht richtig ab. Vulkanische Böden, die den Weinen hoch über Vò, Filippos Heimatgemeinde, den Stempel aufdrücken, gibt es bei ihm unten an der Küste nicht. Die Böden sind tiefgründig und fruchtbar, nicht seicht und karg.
Old but gold: Filippo Gamba ist sich der Summe an Negativa durchaus bewusst, fokussiert sich allerdings auf die positiven Faktoren seiner Weingärten. So hat man statt vulkanischen Untergrund ein vor allem auf Kalk basierendes Terrain, was den Weinen selbst in warmen Jahren Straffheit und Strenge mit auf den Weg gibt. Und, für ihn noch wichtiger: ein guter Teil seiner Reben ist alt, bisweilen sehr alt. 70 Jahre und mehr haben diverse Cabernet und Tokaj-Stücke auf dem Buckel und das, meint Filippo völlig zurecht, schmeckt man. Die Beeren der alten Stöcke sind kleiner und die Schalen sind dicker. Die aus dem Boden und der Luft akkumulierten Nährstoffe verteilen sich auf weniger Trauben und intensivieren ihre sensorischen Attribute.
BIO seit 2000 + die Weine: Damit die Stöcke ein entsprechendes Alter erlangen (und vor allem, weil er sich und seiner Familie ein gesundes Umfeld bieten will), arbeitet Filippo seit 2000, seit er die Weingärten von seinem Eltern übernommen hat, zertifiziert biologisch. Seit 2005 verwendet er zudem biodynamische Präparate (nicht zertifiziert). Die roten Rebsorten sind, so wie es die Tradition der Hügel seit knapp 200 Jahren verlangt, international: Merlot, Cabernet & Carmenere bilden das Dreigestirn aus dem Filippo stolze vier Weine keltert, allen voran den Vò Vecchio, einen reinsortigen Merlot, der nach 12 Monaten im großen Holzfass Saftigkeit, Wärme und Substanz mit Pfeffer und roter Frucht vereint. Vergoren wird generell spontan, filtriert wird weder die Basis noch die Spitze der Sortimentspyramide. Tribut an seinen Vater Gerardo zollt er im gleichnamigen Wein, der nach 14 Monaten im Zement fruchtbetont, lebendig und dabei doch kompakt und ausreichend konzentriert daherkommt. Cabernet Sauvignon landet ebenfalls im Zementbottich und wer sich Tabak, Waldbeeren, Pfeffer & Kräuter darin wünscht, wird nicht enttäuscht.
Ergänzt wird das rote Sortiment durch zwei Frizzante (hefig, nussig, gelbe Früchte, animierend) und drei Weißweine. Nach dem Tribut an den Vater gibt es mit dem Agnese auch das entsprechende Pendant für die Mutter: Moscato, glücklicherweise trocken vinifiziert und erstaunlich delikat & subtil, mit einem zwar reichen aber nie ausladenden Spektrum an Aromen. Dichter, profunder und insgesamt substantieller und komplexer ist der Biancone, ein reinsortiger Tai Bianco (ehemals Tokaj) aus den alten Weingärten der Familie, der ebenfalls und für ein knappes Jahr in Zementgebinden ruht und reift.
Filippo Gambas Weine sind zwar nicht Weltklasse aber durch die Bank sehr gut und sie kosten auch nicht die Welt. Im Gegenteil. Wer sich also den Kofferraum mit exzellenten Essensbegleitern für alle Tage vollbunkern will, sollte – sofern er/sie sich denn in der Gegend aufhaltet – auf einen Sprung bei Filippo vorbeischauen.
Ps: mit dem Jahr 2017 wird es einen weiteren Rotwein geben, der anders als seine übrigen Weine nicht aus der Ebene, sondern von einem mit steinalten Rebstöcken bestockten, 400 Meter hoch gelegenen Hang auf vulkanisch geprägten Böden direkt aus den Colli stammt. Man darf und sollte darauf gespannt sein.
WEINE
Agnese Moscato Secco igt del Veneto
Biancone igt Bianco del Veneto
Colli Euganei doc Cabernet Sauvignon
Colli Euganei doc Carmenere
Colli Euganei Rosso doc Gerardo
Colli Euganei Rosso doc Vò Vecchio
Il Fiore della Costiera Passito di Moscato Giallo igt del Veneto
Serprino doc
Spumante Fior d’Arancio docg
Die Preise der Weine liegen zwischen € 6 und € 10 (2016)
LINKS
Jahresproduktion: ca.50000 Flaschen
Rebsorten: Moscato, Tai Bianco, Garganega, Merlot, Carmenere, Cabernet Sauvignon
Rebfläche: 7 ha
Manuelle Lese: ja
Dünger: nein
Pflanzenschutz: Kupfer und Schwefel
Biologisch zertifiziert: ja
Direktverkauf: ja
Wohnmöglichkeit: nein
Ca‘ de Noci: Gheppio 2011
Die Winter werden wärmer, auch im Apennin. Was für die meisten von uns letztlich Statistik und abstrakter Gesprächsstoff bleibt, hat für Alberto Masini von Ca‘ de Noci eminente Bedeutung und direkte Konsequenzen. Beredtes Beispiel dafür sind ein paar Cabernet-Reben, die statt in der Erde zu wurzeln auf der Terrasse liegen und künftig als Brennholz dienen werden. Der ganze Cabernet Weingarten wurde im letzten Winter Opfer der Scaphoideus titanus, der amerikanischen Rebzikade, die seit neuestem ihr Unwesen auch in Regionen treibt, in der es ihr früher zu kalt gewesen wäre. Warum sich das Insekt ausgerechnet Cabernet Sauvigon für seine Attacken ausgesucht hat und Malbo Gentile, Spergola und Lambrusco in Frieden lässt, steht in den Sternen, Fakt ist jedoch, dass Ca‘ de Nocis exzellenter Gheppio in Zukunft ohne Cabernet auskommen wird.
Der Jahrgang 2011 ist also einer der letzten Möglichkeiten, einen der besten Rotweine der Emilia noch in seiner Ursprungsversion zu trinken. Drei Jahre in alten Holzfässern und ein weiteres Jahr in der Flasche haben langsam aber sicher die Ecken und Kanten, die Cabernet im Verbund mit Malbo Gentile liefert, abgeschliffen, ohne dass dabei jedoch Struktur und Tannin verloren gegangen wären. Farblich ist er dunkel wie die Seele des Scaphoideus titanus, sensorisch kombinieren sich dunkle Beeren mit Unterholz und Erde. Der Körper ist dicht und konzentriert, die Textur saftig. Der Gheppio wirkt trotz zweier grundsätzlich sperriger Rebsorten, offen und lebendig, was u.a. mit der Tatsache zusammenhängt, dass Ca‘ de Noci generell nicht schwefelt, dafür aber auf kerngesundes Traubenmaterial zurückgreift. Potenzial für ein gutes Jahrzehnt ist trotzdem (oder gerade deswegen) vorhanden.
Gheppio
REBSORTEN: Cabernet sauvignon, Malbo gentile und ein paar autochthone Sorten
WEINGÄRTEN: 15 Jahre alte Reben auf Kalk-Ton Böden – Ertrag ca. 3000 kg/ha
VINIFIKATION: wilde Hefen, 12 Tage Mazeration
AUSBAU: 36 Monate in alten Holzfässern (auf der Feinhefe)
Alkohol: 14,5%
ungeschwefelt
solfiti naturali attesi inferiori a 30 mg/l